Sigrid Maurer und der Verein ZARA haben ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen, um Hass im Internet zu bekämpfen. Mit dem gespendeten Geld will man „Klagen finanzieren und Präzedenzfälle schaffen“, sagte die ehemalige Grünen-Abgeordnete am Montag.
Maurer hatte im Mai veröffentlicht, dass sie vom Besitzer eines Bierlokals in Wien über den Facebook-Nachrichtendienst Messenger obszöne Nachrichten bekommen habe. Der 40-Jährige bestritt, der Verfasser zu sein, und klagte Maurer erfolgreich auf üble Nachrede. Ein Urteil, das u. a. auf den Aussagen des Klägers beruhte, die aber sogar dem Vorsitzenden Richter spanisch vorkamen.
„Großzügiges Angebot annehmen“
Nach dem Urteil „haben mir weit über 1000 Menschen geschrieben, dass sie mich unterstützen wollen“, sagte Maurer. „Auch spenden.“ Nun wolle sie „dieses großzügige Angebot annehmen, aber nicht nur für mich sammeln, sondern auch für andere Betroffene“.
Wollen „gesetzlichen Schutz der menschlichen Würde“
Das Crowdfunding für einen „Rechtshilfefonds gegen Hass im Netz“ erfolgt über die Plattform respekt.net. Ziel sind 100.000 Euro. Caroline Kerschbaumer von ZARA wies grundsätzlich darauf hin, dass es eine Gesetzesänderung brauche: „Wir fordern einen gesetzlichen Schutz der menschlichen Würde.“ Zivilrechtliche Klagen kosten viel Geld und seien für Betroffene daher oft keine Option. Diese Lücke gelte es zu schließen, betonte Kerschbaumer.
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