IS-Attacke in Köln
Zeugin: „Flammen schlugen Mädchen bis zur Hüfte“
Dramatische Stunden am Montag am Kölner Hauptbahnhof: Ein mutmaßliches Mitglied der islamistischen Terrormiliz IS hat gegen Mittag in einer McDonald‘s-Filiale einen Molotowcocktail gezündet und dabei ein 14-jähriges Mädchen in Brand gesteckt. Wenig später zog sich der Mann in eine Apotheke zurück und nahm dort eine Geisel. Die Polizei wartete nicht lange und beendete die Geiselnahme. Eine Augenzeugin schildert die dramatischen Momente: „Plötzlich sah ich Flammen. Bei einem Mädchen brannte der Schuh. Die Flammen schlugen ihm bis zur Hüfte.“
Wie die Flugbegleiterin Larissa da Silva Lima (25) weiter erzählt, sei sie auf dem Platz vor dem Bahnhof gestanden, als sie plötzlich Schreie gehört habe: „Mehrere Schreie, sehr hysterische Schreie.“ Sie habe sich umgedreht - und dann habe sie Flammen in dem Restaurant gesehen.
„Das war schrecklich anzusehen“
Zunächst habe sie geglaubt, eine Fritteuse sei in Brand geraten. Plötzlich seien aber zwei Mädchen herausgerannt. Es kam ihr vor, als würden die beiden um ihr Leben rennen. Bei einem der Mädchen habe der Schuh gebrannt, die Flammen hätten bis zur Hüfte geschlagen. „Dann kam auch schon ein Passant und hat versucht, dem Mädchen zu helfen.“ Irgendwann habe er es geschafft, dem Mädchen den Schuh auszuziehen. „Das war unbeschreiblich, also das war schrecklich anzusehen“, so die Augenzeugin.
Polizei: „Ermitteln in alle Richtungen“
Die Polizei erklärte unterdessen, „in alle Richtungen zu ermitteln“. Dass die Geiselnahme am frühen Nachmittag so glimpflich verlaufen ist, sei jedenfalls dem beherzten Einschreiten aller Einsatzkräfte zu verdanken. Der Täter sei bei der Festnahme mit „mehreren Körpertreffern“ niedergestreckt und am späteren Abend einer Notoperation unterzogen worden.
Beide Opfer verletzt
Das in Brand gesteckte Mädchen sei gleich nach dem Vorfall medizinisch versorgt worden und habe lediglich leichte Verletzungen erlitten. Die als Geisel genommene Frau sei nach dem Zugriff ebenfalls ins Krankenhaus transportiert worden.
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