Druck auf CSU-Chef
Baldige Seehofer-Ablöse? „Jeder ist ersetzlich“
Nach dem desaströsen Abschneiden der CSU bei den Landtagswahlen in Bayern steigt der Druck auf Parteichef Horst Seehofer. Rufe nach seinem Rücktritt werden immer lauter. Seehofer schloss am Montag personelle Konsequenzen innerhalb der Partei nicht aus: „Jeder ist ersetzbar. Ich schon allemal.“ Der CSU-Chef will drüber aber erst nach einer Regierungsbildung in Bayern diskutieren.
Nach dem CSU-Fiasko bei der Landtagswahl hat der erste CSU-Kreisverband offen die Ablösung von Seehofer gefordert. Der Vorstand des Kreisverbands Kronach war sich in einer Sitzung am Montagabend zwar einig, dass zunächst die Regierungsbildung im Freistaat Priorität habe, „aber nach dieser Regierungsbildung wollen wir einen Parteitag mit dem Ziel der personellen Erneuerung und mit dem Ziel, Horst Seehofer abzulösen", so der Kreisverband in einer Aussendung.
Seehofer: „Als Parteivorsitzender hat man auch Mitverantwortung“
Wie Seehofer gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mitteilte, habe sich seine Partei darauf verständigt, den Regierungsauftrag anzunehmen. Dann werde man überlegen, welche weiteren Schritte notwendig seien. Bis zu diesem Zeitpunkt werde er aber keine Personaldiskussion führen und keine Schuldzuweisungen betreiben. „Ich bin Parteivorsitzender - und als Parteivorsitzender hat man natürlich für die Entwicklung bei einer Wahl auch Mitverantwortung. Die nehme ich auch wahr, der werde ich mich auch stellen“, sagte Seehofer am Montag im ZDF.
Im November oder Anfang Dezember soll Seehofer zufolge ein noch zu benennendes Gremium das Landtagswahlergebnis vertieft analysieren. Auf die Frage, ob er überzeugt sei, dass er Ende des Jahres noch Parteichef sein werde, antwortete Seehofer: „Ja, ich habe immer große Hoffnung im Herzen, aber ich bin ergebnisoffen. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich etwas angekündigt habe.“
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