Eine Wiener Innenstadt ohne Fiaker? „Für meinen Mann wäre das undenkbar gewesen“, ist Dagmar Koller über das drohende Aus für die Huftiere entsetzt. Die Witwe von Altbürgermeister Helmut Zilk setzt sich für den Erhalt der geschichtsträchtigen Tradition ein und will für die Pferde kämpfen.
„Mein Mann wäre sehr traurig, wenn die Kutscher nicht mehr ihre Runden in der Innenstadt drehen dürften“, ist sich Koller sicher. Zilk bezeichnete die zweispännigen Kutschen einst als „unverrückbares Mobiliar der Innenstadt“.
„Pferde prägen seit Hunderten Jahren das Stadtbild“
Koller will sich für die alte Tradition einsetzen und unterstützt die Initiative Pro Fiaker Kultur. „Die Pferde prägen seit Hunderten Jahren das Stadtbild, und das soll sich nicht ändern“, so die Grande Dame. Allzu gern erinnert sich die Zilk-Witwe an den Tag ihrer Firmung. „Ich durfte in einer Kutsche Platz nehmen, es war ein unvergesslicher Moment“, schwärmt Koller. „Ich weiß, dass es Probleme gibt. Aber warum stößt man sich jetzt daran?“
Wie berichtet, begründet Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) seinen Vorstoß mit den hohen Kosten, die die Huftiere in der City verursachen würden. 750.000 Euro müssen jährlich alleine für die Straßensanierung aufgebracht werden. In einem ersten Schritt sollen die Platzkarten für Kutscher reduziert werden. Ob Figl bei seinem Vorhaben die Unterstützung von dem für Tourismus zuständigen Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) bekommt, ist fraglich. Hanke meinte vor Kurzem: „Fiaker sind ein charakteristischer Bestandteil Wiens.“
Kronen Zeitung
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