"Bei jedem Kind, das kleiner als 110 Zentimeter ist, muss ein Erwachsener mitfahren. Zwischen 110 und 125 Zentimeter kommt eine Begleitperson auf zwei Kinder", zitiert Willi Krüger von der Pitztaler Gletscherbahn die Seilbahnnorm. Die Liftbediensteten müssen darauf achten, dass die Vorschrift eingehalten wird. Bei Einstiegsstellen sieht man häufig kleine Torbögen oder Messlatten, damit die Liftler die Größe von Kindern rasch abschätzen können.
Trotzdem passieren immer wieder Unfälle, auch mit größeren Kindern. Sonntag stürzte eine 10-Jährige aus Irland in Westendorf zehn Meter vom Lift ab, weil der Sicherheitsbügel nicht geschlossen war (siehe Lin der Infobox!). Vor einer Woche stürzte in Sölden ein 9-jähriger Urlauberbub aus einem Sessellift.
Erste kindersichere Sesselbahn in Serfaus
Solche Unfälle können mit den neuen Kinder-Sesselliften nicht passieren. In Serfaus ging im vergangenen Jahr die laut eigenen Angaben erste kindersichere Sesselbahn der Welt in Betrieb. Die Besonderheit der kuppelbaren 8er-Sesselbahn "Gampen": Schon beim Einstieg wird über Computer das Förderband auf die Größe der Passagiere eingestellt. Der Bügel schließt und verriegelt sich automatisch. Eine Kindersicherung verhindert das Durchrutschen während der Fahrt. "Wir haben die Bahn bei unserer Kinderskischule im Einsatz. Durch die Sicherheitsmaßnahmen können - und dürfen - pro Begleitperson bis zu sieben Knirpse mitfahren", informiert Bergbahn-Sprecher Reinhard Walch.
Ähnlich funktioniert das System im Pitztaler Skigebiet Rifflsee. Dort ging Anfang Dezember die rundum kindersichere SunnAlm-Bahn in Betrieb. Der Verriegelungsmechanismus des Schließbügels ist gekoppelt mit einem speziellen Fußraster-System. So sitzen Kinder sowohl beim Einstieg als auch während der Fahrt fest im "Sattel". "Der Lift kostete rund 10 Prozent mehr als normale Anlagen. Auf Pisten, wo besonders viele Kinder fahren, eine sehr wertvolle Investition", ist Willi Krüger überzeugt.
Auch in der Zugspitzarena wurde kürzlich der erste Sessellift mit Kindersicherung eröffnet. Westendorf hat ebenfalls aufgerüstet. Der Lift, von dem die 10-Jährige stürzte, ist jedoch einer der alten Garde.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
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