Falsche Krankenstände

Klagenfurt: Unkündbare Magistratsbeamte im Visier

Kärnten
17.10.2018 06:34

Mehr als die Hälfte der Klagenfurter Magistratsbeamten sind unkündbar! Die Personalabteilung vermutet darin eine mögliche Ursache für die „überbordend hohe“ Anzahl an Krankenständen im Rathaus. Bei Missbrauch soll es deshalb strenge Konsequenzen geben. Die Unkündbarkeit wird dann gestrichen.

„Die Zahl der Krankenstände ist so hoch, dass die Alarmglocken schrillen“, sagt Personalreferent Jürgen Pfeiler. Anlass ist der Fall eines Beamten, der seit 2015 Hunderte Krankenstandstage in Anspruch genommen und dafür teilweise sogar die Befunde seines Arztes gefälscht hatte.

Pfeiler: „Bei der Revision haben wir festgestellt, dass es gerade bei unkündbaren Beamten überbordend viele Krankenstände gibt.“ Im Magistrat werde man deshalb auf „Ursachenforschung“ gehen - immerhin seien 1097 von knapp 1800 Mitarbeitern bereits unkündbar. Warum gibt es dieses Sonderrecht eigentlich?

Unkündbarkeit von manchen ausgenützt
Pfeiler: „Das ist ein Zuckerl früherer Bürgermeister. Einst war es geplant, dass Mitarbeiter nach zehn Jahren unkündbar gestellt werden können. Das hat sich als Boomerang erwiesen. Mittlerweile können wir niemanden mehr ablehnen.“

Damit aber andere Mitarbeiter nicht überlastet werden, soll jetzt gegengesteuert werden. „Es darf nicht dazu führen, dass die Unkündbarkeit von manchen ausgenutzt wird - und die Kollegen darunter leiden.“ Sollte Missbrauch nachgewiesen werden, sei es für die Stadt möglich, im Rahmen der Disziplinarkommission die Unkündbarkeit aufzuheben.

Porträt von Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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