Nach Sieg vor Gericht

Trump nennt seine Pornoqueen „Pferdegesicht“

Ausland
17.10.2018 07:56

Der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und Stormy Daniels artet immer mehr zur wüsten Schlammschlacht aus. Trump frohlockte am Dienstag über eine Gerichtsentscheidung, durch die eine Verleumdungsklage der Ex-Pornoqueen zurückgewiesen wurde, und beschimpfte Daniels als „Pferdegesicht“. Diese ließ das nicht auf sich sitzen und konterte mit Anspielungen auf das angeblich unterdimensionierte Geschlechtsteil des Präsidenten.

Die Stripperin, Schauspielerin und Regisseurin mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford hatte nach eigenen Angaben vor Jahren ein Sexabenteuer mit dem US-Präsidenten. Trump hat dies über seine Mitarbeiter wiederholt bestreiten lassen.

(Bild: AP, instagram.com, krone.at-Grafik)
Stormy Daniels am Pool (Bild: www.PPS.at)
Stormy Daniels am Pool
„Making America horny again!“ Stormy Daniels bei der Arbeit ... (Bild: www.PPS.at)
„Making America horny again!“ Stormy Daniels bei der Arbeit ...
Stormy Daniels bei der Arbeit (Bild: www.PPS.at)
Stormy Daniels bei der Arbeit

Trump zahlte angeblich 130.000 Dollar Schweigegeld an Pornostar 
Vor Gericht geht es ihr vor allem darum, eine Vereinbarung für nichtig erklären zu lassen, in der sie sich kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 gegen eine Zahlung von 130.000 Dollar (rund 112.00 Euro) zum Stillschweigen über das angebliche Sexabenteuer mit Trump verpflichtet hatte. Parallel dazu reichte sie die am Dienstag abgeschmetterte Verleumdungsklage gegen den Präsidenten ein. Die Klage bezog sich auf Äußerungen Trumps vom April. Er hatte damals auf Twitter Angaben von Stormy Daniels zurückgewiesen, sie habe durch Androhung von Gewalt davon abgehalten werden sollen, über ihr angebliches Sexabenteuer mit Trump zu sprechen. Eine Phantomzeichnung des Mannes, der sie bedroht haben soll, sei „totaler Beschiss“, schrieb der Präsident.

„Großartig“: Trump lobt Gerichtsurteil
Ein Richter in Los Angeles entschied am Montag, dass diese Äußerungen Trumps durch die Meinungsfreiheit gedeckt seien. Es handle sich um eine übliche „rhetorische Übertreibung“. Trump lobte die Entscheidung als „großartig“. Jetzt könne er weiter gegen das „Pferdegesicht und ihren drittklassigen Anwalt“ vorgehen, twitterte er. Stormy Daniels wisse nichts über ihn, ihre Schilderungen seien „totaler Schwindel“. Die Verleumdungsklage ist allerdings noch nicht endgültig abgewiesen. Daniels‘ Anwalt Michael Avenatti legte umgehend Berufung ein.

Pornoqueen an Trump: „Das Spiel beginnt, Winzling“
Als Antwort auf Trumps jüngsten Tweet witzelte Stormy Daniels ebenfalls auf Twitter über die „shortcomings“ des Präsidenten - das Wort meint allgemein „Defizite“, mit der Komponente „short“ (kurz) spielte die Pornodarstellerin aber unmissverständlich auch auf angebliche anatomische Unzulänglichkeiten des Präsidenten in der unteren Körperhälfte an. Mit seinem neuesten Tweet habe Trump erneut seine „Inkompetenz, seinen Frauenhass und seinen Mangel an Selbstkontrolle“ vorgeführt, fuhr Daniels fort. Sie beendete ihren Tweet mit der Kampfansage: „Das Spiel beginnt, Winzling“ - wobei auch dies zweifellos als anatomische Beschreibung gemeint war.

Auch Avenatti meldete sich auf Twitter zu Wort und gab sich kampflustig. Trump solle alles geben, was er hat. Er und Daniels würden der Welt zeigen, was für ein Rechtsverdreher und Lügner er sei. 

Stormy Daniels erklärt in Buch Trumps Geschlechtsorgan
Bereits in in ihrer kürzlich erschienen Autobiografie hatte sich die 39-Jährige über das Geschlechtsorgan des Präsidenten ausgelassen. In ihrer anatomischen Expertise nahm sie Bezug auf eine Figur aus dem Videospiel „Mario Kart“, welche die Form eines Pilzes hat.

(Bild: AFP, instagram.com, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Die Schlammschlacht zwischen dem Präsidenten und dem Pornostar spielt sich auch vor dem Hintergrund des US-Wahlkampfs ab. Die oppositionellen Demokraten hoffen darauf, bei den Kongresswahlen am 6. November von der Dynamik der #MeToo-Bewegung gegen die Diskriminierung und sexuelle Drangsalierung von Frauen profitieren zu können. Trump zieht immer wieder in verunglimpfender Form über prominente Frauen vom Leder, außerdem werfen ihm mehr als ein Dutzend Frauen sexuelle Übergriffe vor.

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