Oida! Das kann man in dem Fall wohl laut sagen. Ein junger Wiener, der beteuert, nichts getan zu haben, außer bei einer Kontrolle durch die Polizei eben „Oida“ von sich gegeben zu haben, soll deshalb jetzt 100 Euro Strafe zahlen oder zwei Tage im Gefängnis absitzen. Die Polizei sieht eine Anstandsverletzung.
Nathan Sp. versteht die Welt nicht mehr. Vor zwei Wochen ereignete sich der Vorfall: Der junge Mann fotografiert aus 20 Metern Entfernung einen Polizeieinsatz, der vermutlich aufgrund einer Rauferei stattfand. Einem Beamten passt das nicht. Der Polizist packt den 22-Jährigen am Arm und fordert seinen Ausweis. Der junge Mann versteht nicht, warum er kontrolliert wird.
Der Polizist fragt, ob er Deutsch versteht, erklärt ihm, wie die Dinge in Österreich laufen, und droht mit Haft. „Oida!“, sagt der Wiener da und fragt, was die Kontrolle soll. Der Beamte kündigt eine Anzeige wegen Anstandsverletzung an.
Zwei Wochen später hat Nathan Sp. jetzt eine Strafverfügung bekommen. Wegen der angeblichen Verwendung der Worte „Was willst du, Alter?“ habe der 22-Jährige den öffentlichen Anstand verletzt und soll 100 Euro Strafe zahlen oder zwei Tage ins Gefängnis.
Der junge Mann kann es nicht glauben: „Ich habe doch nichts gemacht.“ Polizeisprecher Harald Sörös erklärt, dass man „Oida“ nicht sagt: „Jedes Kind lernt in der Volksschule, wie man mit der Polizei zu sprechen hat.“
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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