Ärger für Staatschef
Oben ohne mit Macron: Franzose muss hinter Gitter
Oben-ohne-Fotos bleiben für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron weiter ein Ärgernis: Aufnahmen, die den Staatschef im französischen Überseegebiet Saint-Martin in der Karibik zusammen mit zwei jungen dunkelhäutigen Männern zeigen - einer mit freiem Oberkörper und der andere in einem Bild sogar mit ausgestrecktem Mittelfinger -, hatten Anfang Oktober international für Aufregung gesorgt. Jetzt muss der Oben-ohne-Mann aus dem Foto hinter Gitter.
Im rechten politischen Lager Frankreichs und in den sozialen Netzwerken hatten die Bilder des Staatschefs von Ende September für Empörung gesorgt. Ärger gab es vor allem um ein Foto, auf dem Macron lächelnd den jungen Mann und dessen Cousin in den Armen hält, während Letztgenannter den Stinkefinger in die Kamera hält. Der Präsident betonte nach dem Termin, er liebe „jedes Kind der Republik, egal, welche Dummheiten es begeht“.
Knapp drei Wochen nach dem kuriosen Foto mit Macron wurde der junge Bewohner der Karibikinsel jetzt zu vier Monaten Haft verurteilt. Der 22-Jährige, der mit nacktem Oberkörper, Goldkette und schwarzer Mütze neben Macron posiert hatte, wurde am Mittwoch wegen Drogenbesitzes und Widerstands gegen die Polizisten bei seiner Verhaftung verurteilt.
Frankreichs Staatschef hatte dem Wiederholungstäter bei einem Besuch auf Saint-Martin geraten, die „Dummheiten“ zu lassen. Der junge Mann war gerade nach einem Raub aus dem Gefängnis freigekommen.
Der konservative französische Abgeordnete Gilbert Collard spottete nun auf Twitter: „Offenbar haben die Lektionen Macrons für den kleinen Engel von Saint-Martin nichts genützt.“ Der Präsident hatte dem jungen Mann gesagt: „Die Überfälle müssen ein Ende haben, deine Mutter verdient etwas Besseres als das.“
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