Einen bemerkenswerten Fund haben Forscher in einem Steinbruch im bayrischen Markt Pförring nahe Ingolstadt gemacht. In Plattenkalkablagerungen entdeckten sie das 150 Millionen Jahre alte Fossil eines „Urzeit-Piranha“. Der neue Fund stelle die älteste Überlieferung eines Knochenfisches dar, der in der Lage war, Stücke aus anderen Fischen herauszubeißen, berichten die Wissenschaftler.
Wie Untersuchungen und CT-Scans zeigen, deuten Zahnmuster, -form, Kiefermorphologie und - mechanik auf ein Maul hin, das dazu geeignet war Fleisch oder Flossen zu schneiden, berichtet ein Forscherteam des Jura-Museums Eichstätts, der australischen James Cook University und der Universität Erlangen. Die neu entdeckte Art namens Piranhamesodon pinnatomus habe sich vermutlich hinter einem scheinbar harmlosen Äußeren tarnten, um dann umso effektiver anzugreifen - eine erstaunliche Parallele zum Fressverhalten der modernen Piranhas.
„Ein Schaf mit Wolfszähnen“
Dabei, so die Forscher, gehöre der Fisch eigentlich zu einer ausgestorbenen Fischgruppe, die für pflasterartige Knackzähne bekannt sind. Das sei, „als würde man auf ein Schaf mit den Reißzähnen eines Wolfes treffen“, sagt Martina Kölbl-Ebert vom Jura-Museum. Für Knochenfische sei diese Ernährungsweise sehr ungewöhnlich, so die Wissenschaftlerin.
Der neue Fund stellt die älteste Überlieferung eines Knochenfisches dar, der in der Lage war, Stücke aus anderen Fischen herauszubeißen. Im Steinbruchs fanden sich auch die Opfer - Fische deren Flossen angebissen wurden. Das sei eine erstaunliche Parallele zu den modernen Piranhas, die sich überwiegend nicht vom Fleisch, sondern von den Flossen anderer Fische ernähren. Flossen wachsen nach, sie sind daher eine erneuerbare Nahrungsquelle, so die Forscher.
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