Sexueller Übergriff im Lehrlingshaus Fürstenfeld in der Oststeiermark: In der Nacht von Montag auf Dienstag soll ein 17-jähriger Bursche von vier weiteren Berufsschülern in einem Zimmer festgehalten und sexuell belästigt worden sein. Es sollen auch Handyfotos von der Tat gemacht worden sein. Die verdächtigten Schüler wurden der Berufsschule verwiesen, das Opfer wurde in einen anderen Lehrgang versetzt. Die Tatverdächtigen sind laut Polizei zwischen 16 und 18 Jahre alt und Inländer. Landesrätin Ursula Lackner fordert eine lückenlose Aufklärung.
Der Schüler selbst wollte die Tat gar nicht zur Anzeige bringen. Erst nachdem ein anderer Schüler von dem Übergriff Wind bekam und die Heimleitung informierte, reagierte diese umgehend. „Die Vorwürfe sind erschreckend“, zeigt sich Bildungslandesrätin Lackner erschüttert über die Berichte. „Ich will eine lückenlose Aufklärung! Wenn Übergriffe passieren, dann sind das für die Betroffenen immer traumatisierende Erlebnisse. Eine umfassende Aufarbeitung ist daher notwendig, um dann auch die erforderlichen Konsequenzen ziehen zu können.“
Krisenteam greift ein
Heim- und Schulleitung haben die zuständige Abteilung des Landes informiert, dass sofort nach Bekanntwerden des Verdachts umfassende Schritte gesetzt wurden. Gegen die mutmaßlichen Täter wurde Anzeige erstattet. Ein Krisenteam und die zuständige Lehrlingspsychologin des Landes kümmern sich um alle Betroffenen.
Vorfälle genau prüfen
„Die Betreuungsqualität in den Lehrlingshäusern ist grundsätzlich sehr hoch und alle Häuser verfügen über ein Gewaltschutzkonzept, damit Opfer von Gewalttaten Schutz und Hilfe erhalten sowie Vorfälle zur Sprache und umfassend aufgearbeitet werden können“, so Lackner. Die Vorwürfe werden genau geprüft, und es wird gemeinsam mit den Betreibern beraten werden, wie die Ergebnisse der Ermittlungen in eine etwaige Verbesserung der Schutzmaßnahmen einfließen können.
Kronen Zeitung
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