Mit heimtückischen Hacker-Angriffen sorgten Betrüger zuletzt für Unsicherheit bei Tiroler Betrieben. Um das Ausmaß von Cyberangriffen besser zu verstehen, nahm Barracuda, weltweit führendes IT-Sicherheitsunternehmen mit Sitz in Innsbruck, Gauner-Mails an 50 zufällig ausgewählte Firmen genau unter die Lupe.
Ob als Stellenbewerbung getarnte Trojaner, die ganze Firmen-Netzwerke lahmlegten oder gefälschte Mails vom „Chef“, die Mitarbeiter dazu verleiteten, Unsummen ins Ausland zu überweisen: Internet-Kriminelle hielten in den vergangenen Wochen und Monaten auch die Tiroler Polizei ordentlich auf Trab. Dass Cyberangriffe zunehmen, zeigt nun auch die Studie von Barracuda. Von 50 Unternehmen, die an der drei Monate dauernden Untersuchung teilnahmen, meldeten 19 von ihnen derartige Hacker-Angriffe. „Im Rahmen der Studie wurde auch erhoben, für welche Zwecke die Angreifer die gehackten Konten nutzten, und welche Mitarbeiter die dreisten Betrüger besonders häufig in die Falle zu locken versucht haben“, heißt es seitens Barracuda. Bei den Angriffen zeigte sich ein selektives Vorgehen der Angreifer: So richteten sich mit 22 Prozent überproportional viele Angriffe an besonders sensible Abteilungen wie Personal, IT, Finanzen und Recht. Nur sechs Prozent der betroffenen Mitarbeiter waren Führungskräfte. Die überwiegende Zahl war entweder in der Einstiegs- oder der mittleren Führungsebene tätig.
Die meisten Fake-Mails mit gefährlichen Links
Von den 60 Vorfällen führten über drei Viertel (78 Prozent) zu einer Phishing-E-Mail. Bei diesen Mails war es das Ziel des Angreifers, zusätzliche Konten zu infizieren. „Die E-Mail erweckt den Anschein, sie sei vom legitimen E-Mail-Nutzer und bittet den Empfänger, auf einen gefährlichen Link zu klicken“, erklären die IT-Spezialisten. Bei anderen Vorfällen (5 Prozent) wurde der Empfänger aufgefordert, einen Anhang zu öffnen. „Diese Vorfälle betrafen allesamt internen E-Mail-Verkehr. Der Grund für diesen Angriff ist, dass die meisten E-Mail-Sicherheitssysteme den internen Datenverkehr standardmäßig nicht auf Bedrohungen untersuchen.“S. Thurner
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