Parksheriff-Skandal

Wien: „Storno-Queen“ will ihren Platz nicht räumen

Wien
22.10.2018 06:00

Der Skandal um die gelöschten Parkstrafen empörte die Wiener: Wie berichtet, sollen mehrere Beamte die Strafen für Freunde und für sich selbst storniert haben. Eine hochrangige Personalvertreterin zählt zu den Hauptverdächtigen - gehen will sie trotz des Skandals aber nicht. Die „Storno-Queen“ legte Beschwerde ein ...

Die gemeinderätliche Personalkommission muss sich nun mit dem Fall befassen. In einem Schreiben der Stadt werden alle Verfehlungen der Personalvertreterin aufgelistet: Zwischen dem 10. März 2016 und dem 22. Mai 2018 soll sie „wiederholt veranlasst haben, dass Organstrafverfügungen (...) ohne sachlichen Grund storniert“ wurden. Bilanz: „Zusammengefasst wurden 13 von 22 Organstrafverfügungen innerhalb eines Zeitraumes von etwa zwei Jahren storniert, was einer Storno-Quote von 60 Prozent entspricht.“

Parksheriff (Symbolbild) (Bild: Peter Tomschi (Symbolbild))
Parksheriff (Symbolbild)

Weisung, „Fahrzeug nicht abzustrafen“
Die Zahl wäre vermutlich noch höher, wenn die „Storno-Queen“ nicht ihre eigenen Regeln aufgestellt hätte. So ist in dem Schreiben Folgendes - geradezu Unglaubliches - zu lesen: Die Verdächtige hat „wiederholt Parkraumüberwachungsorgane des Stützpunktes 2“ angewiesen, den „Bereich rund um den jeweiligen Sitzungsort nicht zu bestreifen oder ihr Fahrzeug nicht abzustrafen“.

Ähnliches steht auch im Erhebungsbericht: „Anscheinend dürfte bei den oben genannten Personen eine Selbstverständlichkeit in der Rücknahme von Mandaten vorherrschen, da im jeweiligen Kurzparkzonenbereich gar keine Buchungen für den Tatzeitpunkt vorgenommen wurden.“

Beschwerde eingebracht
Die „Storno-Queen“ selbst will ihren Platz aber nicht räumen. Sie hat Beschwerde gegen die beabsichtigte Entlassung bei der gemeinderätlichen Personalkommission erhoben. Für die Magistratsabteilung 2 „ist aufgrund des vorgeworfenen Fehlverhaltens und des dadurch eingetretenen Vertrauensverlustes der Dienststelle eine Weiterbeschäftigung der Bediensteten nicht zumutbar“.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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