Mit einem Knalleffekt endete der Prozess nach Giftköder-Anschlägen im Weinviertel, denen 2016 Dutzende Wild- und Haustiere zum Opfer gefallen waren. Erstmals wurden zwei Jagdaufseher verurteilt. Diese sind zwar nicht die Täter, doch haben sie die Aufsicht in ihrem Revier vernachlässigt, wie der Richter feststellte.
Grausige Funde auf Feldern um Windisch-Baumgarten, Bezirk Gänserndorf, sorgten vor knapp zwei Jahren für Entsetzen nicht nur bei Tierfreunden. Ein Hund, mehrere Katzen, Füchse, Marder und eine Reihe von Greifvögeln - darunter so seltene Arten wie Rotmilan und Seeadler - waren qualvoll verendet. Als Ursache konnte das in der EU bereits verbotene Pestizid Carbofuran nachgewiesen werden - die „Krone“ berichtete in ihrer Printausgabe.
Die gemeinen Giftmischer, welche die Köder ausgelegt hatten, wurden zwar nie ausgeforscht. Vor Gericht standen aber die für das Gebiet zuständigen Jagdaufseher. Beide wurden verurteilt. Denn die Missstände im Revier seien lange nicht aufgefallen, weil die Aufsicht mangelhaft war, befand der Richter. Für die Waidmänner setzte es Geldstrafen. Landesjagdverband sowie Tierschutzorganisationen wie WWF und BirdLife begrüßen das Urteil.
Übrigens: Wer verdächtige Köder entdeckt, soll dies unter 0660/869 23 27 oder 0664/925 50 70 melden.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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