Dubiose Bombenserie
„Trump muss sehen, dass seine Worte Folgen haben“
Weil sie zu den schärfsten Kritikern von US-Präsident Donald Trump zählen, sind an prominente Demokraten - unter anderem Ex-Präsident Barack Obama und Ex-Außenministerin Hillary Clinton - sowie den TV-Sender CNN insgesamt acht Briefbomben verschickt worden. Alle konnten abgefangen werden, die versendeten Sprengsätze hätten aber durchaus Schaden anrichten können. „Der Präsident sollte verstehen, dass seine Worte Folgen haben“, ist für CNN-Chef Jeff Zucker klar, dass Trump eine Mitschuld trägt. Dieser jedoch sieht wie gewohnt die Verantwortung bei den Medien selbst.
Trump unterschätze die Folgen seiner ständigen Medienschelte vollkommen. „Es gibt einen totalen und völligen Mangel an Verständnis im Weißen Haus über die Schwere der fortgesetzten Angriffe auf die Medien“, sagte Zucker am Mittwoch. Der Präsident „und insbesondere der Pressesprecher des Weißen Hauses sollten verstehen, dass ihre Worte Folgen haben“, so Zucker weiter.
Das bei CNN in New York abgefangenes Päckchen war nach Angaben der Polizei eine Briefbombe. Es habe weißes Pulver und einen funktionsfähigen Sprengsatz enthalten. CNN wird von Trump immer wieder als Verbreiter von Falschnachrichten geschmäht. Das Time-Warner-Gebäude in New York, in dem CNN untergebracht ist, wurde am Mittwoch evakuiert.
Trump: Medien sollen „gemäßigteren Ton anschlagen“
Wie sein Vize Mike Pence verurteilte Trump die „versuchten Anschläge“ auf den Sender sowie seine Kritiker als „abscheulich“, sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung aber, dass die Medien „die endlose Feinseligkeit“ und die „oft falschen Attacken und Geschichten“ beenden sollten. Die Medien hätten eine „Verantwortung, einen gemäßigteren Ton anzuschlagen“.
Allerdings wird gerade dem Präsidenten immer wieder vorgeworfen, durch seine oft aggressive Rhetorik das politische Klima aufzuheizen und die Spaltungen in der US-Gesellschaft zu vertiefen. Die Täter würden jedenfalls mit aller Härte des Gesetzes zur Verantwortung gezogen werden, so Trump.
Acht Sprengsätze verschickt
Insgesamt acht Sprengsätze waren an US-Demokraten und den Sender CNN versendet worden. Sowohl an Ex-Präsident Barack Obama als auch Trumps Gegnerin im Präsidentschaftswahlkampf, Hillary Clinton, waren Briefbomben addressiert, ähnlich wie an den Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, und die Kongressabgeordnete Maxine Waters, an die zwei Paketbomben gingen.
Der an Clinton adressierte Sprengsatz ähnelte einem Medienbericht zufolge jenem, der Anfang der Woche am Wohnsitz des Milliardärs George Soros in New York gefunden worden war. Soros ist ein Großspender der Demokratischen Partei. Im Fall von Soros war das Paket von einem Assistenten des Geschäftsmannes rechtzeitig entdeckt und abgefangen worden. Die alarmierte Polizei führte anschließend eine kontrollierte Sprengung in einem Waldstück in der Nähe durch.
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