Wende in Mord-Causa

Saudi-Arabien: Khashoggi „mit Vorsatz“ getötet

Ausland
25.10.2018 13:55

Nach dem brutalen Mord an Journalist Jamal Khashoggi hat Saudi-Arabien nun eingestanden, dass der Regierungskritiker vorsätzlich getötet wurde. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe habe diese Erkenntnis gewonnen, teilte ein Staatsanwalt mit. Demnach ging dem Verbrechen eine umfassende Planung voraus.

Khashoggi war Anfang Oktober in das saudi-arabische Konsulat in Istanbul gegangen, um Unterlagen für seine Hochzeit abzuholen. Dort wurde er das Opfer eines grausamen Mordes. Saudi-Arabien dementierte diese Tatsache wochenlang und behauptete, der Journalist sei im Konsulat versehentlich bei einer Schlägerei ums Leben gekommen. An dieser Version gab es jedoch erhebliche Zweifel. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach in dieser Woche von einem „brutalen Mord“.

Recep Tayyip Erdogan im türkischen Parlament (Bild: AP)
Recep Tayyip Erdogan im türkischen Parlament

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman kündigte eine strenge Bestrafung der Täter an. Der 33-Jährige steht unter zunehmendem Druck des Westens: US-Präsident Donald Trump sagte, der Kronprinz trage die Verantwortung für den Einsatz, der zum Tod des Regierungskritikers führte.

Kronprinz Mohammed bin Salman (Bild: Associated Press)
Kronprinz Mohammed bin Salman

Wurde Konsulat von der Türkei ausspioniert?
Wochenlang wurden fast täglich neue Details aus den angeblichen Aufnahmen an türkische und US-Medien weitergegeben. Demnach war Khashoggi von einem 15-köpfigen, eigens für die Tat aus Saudi-Arabien angereisten Spezialkommando gefoltert und ermordet worden. Die Bänder selbst machte die türkische Regierung jedoch nicht öffentlich. Es blieb auch unklar, wie sie die Aufnahmen bekommen haben könnte. Regelmäßig taucht die Vermutung auf, dass die Türkei das Konsulat mit Abhörgeräten ausspioniert hat.

18 Verdächtige wurden bisher festgenommen. Mehrere Spuren weisen darauf hin, dass auch Personen aus dem näheren Umfeld des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Fall verwickelt sind. Saudi-Arabien weist das zurück.

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