"Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel", erzählte Abdolrahim S. den Ermittlern am Montag. In der Frühbar "Szene" in der Grazbachgasse sei plötzlich ein Mann wie ein Phantom vor ihm aufgetaucht. An mehr könne er sich nicht erinnern - außer an die kaputte Bierflasche in der Hand des "Phantoms".
Nase bis zum Knochen amputiert
Wenig später, gegen 6.25 Uhr, wurde der Afghane, der schon seit Jahren in Graz lebt und bei "Magna" arbeitet, vom 30-jährigen Kellner in einer Blutlache liegend und mit schrecklich zugerichtetem Gesicht auf der Toilette gefunden. Die Nase war bis zum Schädelknochen amputiert, außerdem hatte der Täter mit einem wuchtigen Schlag beide Lippen des Mannes durchtrennt. Mehrere Operationen in der Kieferchirurgie des Grazer LKH werden nötig sein, um die Nase zu rekonstruieren.
Schweigsame Augenzeugen
Angeblich hatte der Afghane das Lokal mit einem Landsmann besucht. Dieser soll es aber noch vor dem Überfall verlassen haben. Zuerst hieß es, dass die Tat im WC verübt worden sei - das war aber anscheinend nicht der Fall. Bei den Einvernahmen stellte sich nämlich heraus, dass einige der etwa 25 Gäste beobachtet hatten, wie der Täter mit der Bierflasche zuschlug.
Rätselraten um Hintergründe
Die Hintergründe der Tat bleiben dennoch rätselhaft: Bei den Befragungen wollte niemand etwas gesehen haben. Für ein politisches oder ethnisches Tatmotiv gibt es laut Polizei jedenfalls keine Anhaltspunkte. Ein persönliches Motiv sei allerdings nicht auszuschließen - auch wenn das Opfer den Täter nicht gekannt haben will. Die Ermittlungen laufen weiter...
von Peter Riedler ("Steirerkrone") und krone.at
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