Wieder kein Stockerl!

Worley siegt – Brunner rettet in Sölden ÖSV-Ehre

Wintersport
27.10.2018 13:50

Rechtzeitig zum Ski-Weltcup-Auftakt hat der Winter Besitz vom Rettenbachferner genommen. Am besten mit den anspruchsvollen Bedingungen zurecht kam die Französin Tessa Worley, die ihren 13. Weltcupsieg feierte. Beste Österreicherin im Saisonauftakt-Riesentorlauf in Sölden am Samstag wurde nach Blitz-Comeback Stephanie Brunner als Fünfte (+1,93), das Warten auf den ÖSV-Stockerplatz geht weiter.

Wegen Windes und durchziehenden Nebels war wie im Vorjahr auf verkürzter Strecke gefahren worden, das bedeutete nur sieben Tore bis zum Steilhang, der den Skidamen schon bei Schönwetter alles abverlangt. Zur Halbzeit noch Dritte hievte sich die zweifache Weltmeisterin Worley noch ganz nach vorne, siegte 0,35 Sekunden vor der Halbzeitführenden Federica Brignone aus Italien und 0,94 vor Gesamtweltcupsiegerin und Riesentorlauf-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA.

(Bild: GEPA)

„Es war wirklich sehr hart, aber so ist es immer in Sölden“, sagte Worley, die zum Jubiläum 25 Jahre Ski-Weltcup in Sölden für den ersten französischen Sieg auf dem Tiroler Gletscher sorgte. Sie hatte dies bei der Startnummernauslosung übrigens vorhergesagt, verriet sie im Siegerinterview.

Die deutsche Kugelverteidigerin Viktoria Rebensburg wurde unmittelbar vor Brunner Vierte. Für die Tirolerin war es eine Bewährungsprobe auf dem mit dem Sprühbalken behandelten Hang, auf dem bei schlechter Sicht viele Schläge und Wellen rausgekommen waren. Sie hatte sich erst im März bei den Österreichischen Abfahrtsmeisterschaft ihr Kreuzband und den Meniskus im linken Knie gerissen, schon das Antreten löste Verwunderung aus.

Brunner: Kein Stress wegen Podestplatz
„Das habe ich mir nie erträumt, Platzierung habe ich mir keine vorgenommen. Ich bin megahappy heute, obwohl wir noch viel zu arbeiten haben“, blickte Brunner bereits nach vor. „Stress wegen dem Podestplatz mache ich mir keinen, da habe ich mich vergangenes Jahr ein bisschen unter Druck setzen lassen, das gehe ich heuer anders an.“ Brunner persönlich fehlt der Stockerlplatz im Weltcup noch, die Österreicherinnen warten seit März 2016 darauf.

(Bild: GEPA)

Mit Brignone, der Sölden-Siegerin von 2015, schlug sich eine weitere über den Sommer verletzte Läuferin beachtlich, sie war wegen eines im August überdehnten Seitenbandes im linken Knie bis 10. September mit Krücken gegangen. „Ich habe wenig trainieren können, aber auf diesem Hang muss man einfach Skifahren. Das ist mir gut gelungen“, gab sich die 28-Jährige sehr zufrieden.

Zwar hatten sich acht der elf Österreicherinnen für den zweiten Durchgang qualifiziert, es blieb aber wie schon im ersten Durchgang bei einer in den Top-15. Zwischen Platz 16 und 24 reihten sich Katharina Liensberger (16.), Katharina Truppe (17.), Stephanie Resch (19.), Anna Veith (20.), Bernadette Schild (21.), Ricarda Haaser (23.) und Eva-Maria Brem (24.) ein.

Junge Resch bärenstark
Positiv hervor stach Resch, es war ihr bestes Ergebnis im Weltcup nach Rang 26 in Maribor 2017, erst zum zweiten Mal punktete sie. „Gefühlt hat man sich nicht gut, aber kämpfen zählt sich aus“, sagte die 22-Jährige, die im Finale im Steilhang sensationell fuhr, im Flachteil dann aber viel Zeit liegen ließ und ein noch besseres Ergebnis vergab. „Dafür dass ich bis Dienstag noch um einen der letzten zwei Startplätze gekämpft habe, ist es ganz gut gegangen“, merkte sie lachend an.

(Bild: GEPA)

„Brutale Härteprobe“ für Veith
Veith gab zu, in ihrem ersten Sölden-Rennen seit 2014 und nach dem verhängnisvollen Sturz 2015 auf dem Trainingshang eine große Anspannung verspürt zu haben. „Das war eine brutale Härteprobe für mich. Ich bin extrem froh, dass es geschafft ist, ich habe nicht wirklich im Kopf, dass wir schon einmal so ein schweres Rennen gehabt haben“, sagte die Salzburgerin. Vor allem im Steilhang müsse man sich einiges zutrauen, da habe sie noch Aufholpotenzial. Für Brem war es ein „extrem erkenntnisreiches Rennen, was die Abstimmung betrifft“.

(Bild: GEPA)

Bitter enttäuscht war die im Vorfeld hochgelobte Haaser. Zwar vermied die Tirolerin die nach dem ersten Durchgang befürchtete „Oberklatsche“. „Dass ich aber so weit daneben bin, ist schon zach.“ Franziska Gritsch (40.) und Nina Ortlieb (41.) hatten die Teilnahme am zweiten Durchgang verpasst, Julia Scheib schied im ersten Lauf aus.

Norwegerinnen sorgen für Aufsehen
Für Aufsehen sorgten die Norwegerinnen. Die 21-jährige Weltcup-Debütantin Thea Louise Stjernesund als Neunte war Teil eines sensationell starken Teams mit Ragnhild Mowinckel (5. ex aequo mit Brunner), Kristin Lysdahl (8.) und Kristine Gjelsten Haugen (10.).

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(Bild: KMM)



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