Nach Amoklauf in USA

„Twitter für Rassisten“ Gab.com geht offline!

Digital
28.10.2018 09:25

Ein rechtes Internetportal mit antisemitischen Inhalten, auf dem der mutmaßliche Attentäter von Pittsburgh aktiv gewesen sein soll und das US-Medien als „Twitter für Rassisten“ beschreiben, muss offenbar offline gehen.

Die Seite Gab.com, beliebt bei weißen Nationalisten und Mitgliedern der rassistischen Alt-Right-Bewegung, erklärte am Samstag, ihr Provider werde ab Montag seine Dienste aussetzen.

(Bild: AP)

Paypal setzt Zahlungen an Gab.com aus
 
Berichten zufolge hat auch der Online-Bezahldienst Paypal die Seite gesperrt. In der Stadt Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania hatte am Samstagmorgen (Ortszeit) ein schwer bewaffneter Angreifer in einer Synagoge um sich geschossen und elf Menschen getötet. Sechs weitere Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

„Gab wird wahrscheinlich über Wochen nicht erreichbar sein“, schrieb die Internetseite im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Wir werden weiter für freie Meinungsäußerung und individuelle Freiheit im Internet für alle kämpfen“, hieß es weiter. Gab habe „null Toleranz“ für Gewalt und Terrorismus und sei „traurig und angeekelt“ über die Nachrichten aus Pittsburgh, hieß es in einer Stellungnahme.

(Bild: stock.adobe.com)

Attentäter-Konto gesperrt und FBI alarmiert
 
Gab teilte mit, dass es nach Bekanntwerden des Anschlags den Namen des mutmaßlichen Schützen mit einem seiner Nutzerkontos in Verbindung gebracht habe. Daraufhin habe es das Konto gesperrt und die Bundespolizei FBI kontaktiert.

„Ich gehe rein.“ Dieses Posting sendete Bowers rund zwei Stunden vor seinem Angriff auf gab.com ab. Die rechtsgerichtete Plattform ist mittlerweile offline. (Bild: gab.com)
„Ich gehe rein.“ Dieses Posting sendete Bowers rund zwei Stunden vor seinem Angriff auf gab.com ab. Die rechtsgerichtete Plattform ist mittlerweile offline.

Der mutmaßliche Schütze Robert Bowers soll der Verfasser einer Serie von antisemitischen Botschaften sein. In einem Eintrag, der von ihm stammen soll und Stunden vor dem Attentat gepostet wurde, wird die jüdische Flüchtlingshilfeorganisation Hias angegriffen: „Hias holt gerne Eindringlinge, die unsere Leute töten. Ich kann nicht sitzen bleiben und zusehen, wie meine Leute abgeschlachtet werden. Scheiß auf Eure Sichtweise, ich gehe rein.“

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