Drama in Indonesien

Flugzeug ins Meer gestürzt: Keine Lebenszeichen

Ausland
29.10.2018 13:58

Bei einem Flugzeugabsturz in Indonesien sind am Montag vermutlich alle 189 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich offiziellen Angaben zufolge wenige Minuten nach dem Start in der Hauptstadt Jakarta. Der Pilot versuchte nach Angaben der Flugsicherheitsbehörde noch, die Maschine der Gesellschaft Lion Air zurückzusteuern. Dann stürzte sie ins Meer.

An der Absturzstelle rund 15 Kilometer vor der Küste von Java wurden Leichenteile entdeckt. Das Wrack liegt in etwa 35 Metern Tiefe auf dem Grund der Javasee. Die Rettungskräfte rechnen nicht damit, noch Überlebende zu finden. Der Kontakt zur Maschine war 13 Minuten nach dem Start abgerissen.

Suche nach vermissten Passagieren in Indonesien (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Suche nach vermissten Passagieren in Indonesien
Einsatzkräfte bergen Leichen des Flugzeugabsturzes in Indonesien. (Bild: APA/AFP/RESMI MALAU)
Einsatzkräfte bergen Leichen des Flugzeugabsturzes in Indonesien.

Auch Regierungsmitarbeiter an Bord
Ein Notsignal sei nicht abgesetzt worden, erklärte der Leiter der Rettungsarbeiten. Das Flugzeug war auf dem Weg in die Bergbau-Region von Pangkal Pinang auf der Nachbarinsel Bangka. An Bord waren auch mindestens 23 Mitarbeiter der indonesischen Regierung. Es war das schlimmste Flugzeugunglück im asiatischen Inselstaat seit 1997, als eine Maschine der Garuda Indonesia in der Stadt Medan abstürzte. Damals kamen 214 Menschen ums Leben.

(Bild: APA)

Die Fluggesellschaft teilte mit, die Maschine sei erst seit August im Betrieb und voll flugtauglich gewesen. Allerdings habe das Flugzeug bei einem der vorherigen Flüge technische Probleme gehabt, die behoben worden seien. Es sei nicht geplant, den Rest der Boeing-737-MAX-Flotte am Boden zu lassen. Der Vorstandschef der Fluggesellschaft, Edward Sirait, bestätigte, dass die Maschine bereits am Tag zuvor auf dem Flug von Bali nach Jakarta ein technisches Problem hatte. Details nannte er nicht.

Bild von der Absturzstelle in Indonesien (Bild: APA/AFP/RESMI MALAU)
Bild von der Absturzstelle in Indonesien

Die indonesische Behörde für Flugsicherheit erklärte, das Wetter sei zum Zeitpunkt des Absturzes gut gewesen. Boeing äußerte sich betroffen über den Absturz. Man stehe für technische Unterstützung zur Aufklärung des Vorfalls bereit, hieß es in einer Stellungnahme. Indonesien ist einer der am schnellsten wachsenden Luftfahrtmärkte, die Sicherheit weist allerdings oft Lücken auf.

Angehörige der Passagiere hoffen auf Lebenszeichen ihrer Verwandten. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Angehörige der Passagiere hoffen auf Lebenszeichen ihrer Verwandten.
Eine Boeing 737-800 von Lion Air am Mutiara Sis Al Jufri Flughafen in Palu (Bild: APA/AFP/ADEK BERRY)
Eine Boeing 737-800 von Lion Air am Mutiara Sis Al Jufri Flughafen in Palu

Lion Air ist eine indonesische Billigfluglinie, die 1999 gegründet wurde. Die stark expandierende Gesellschaft, die moderne Jets der Hersteller Boeing und Airbus einsetzt, fliegt hauptsächlich Ziele innerhalb Indonesiens an. Allerdings stehen auch einige wenige Auslandsziele auf dem Streckenplan von Lion Air. Die Flotte umfasst mehr als 100 Maschinen. Bereits im Jahr 2004 stürzte eine ihrer Maschinen ab. Dabei kamen 25 der 163 Insassen ums Leben.

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