Sage und schreibe 49.000 (!) Dateien mit ekelhaften Sexbildern und -videos von Kindern entdeckten Kriminalisten am PC eines 66-jährigen Großvaters. Dann hörten sie auf zu zählen! Doch der Unterländer stritt alles ab. In einem Chat-Verlauf kommt aber sogar der Verdacht auf, dass der Tiroler von einem Deutschen Nacktbilder von dessen zweijähriger Tochter forderte.
.„Ich bin ein absoluter Laie am Computer“, versuchte der Angeklagte am Innsbrucker Landesgericht Richterin Sandra Preßlaber weiszumachen. Doch ganz so unkundig scheint der 66-Jährige nicht zu sein. Neben 49.000 Kinderpornos - 28.000 davon waren angeklagt - fand die Polizei den berüchtigten „Tor-Browser“ zum Einstieg ins Darknet am Rechner installiert. Doch der Angeklagte stritt vehement ab, jemals etwas mit Kinderpornografie zu tun gehabt zu haben. „Ich bin ein guter Mensch. Ich liebe Kinder - und das ist nicht so gemeint, wie Sie es vielleicht verstehen wollen“, schwor der Unterländer mit weinerlicher Stimme.
Ekelhafter Chat-Verlauf
Die Dateien, die auf seinem PC gefunden wurden, erklärte sich der Mann mit einem Hacker-Angriff. Plötzlich soll sich die Maus von alleine bewegt haben. „Ich habe dann alle Bilder auf eine externe Festplatte geladen und dachte, dass sie damit gelöscht sind“, fand der 66-Jährige für alles eine Ausrede. Auch für einen abscheulichen Chat-Verlauf mit einem abgesondert verfolgten Mann, den er offenbar auf einem Forum für Homosexuelle kennen gelernt hatte. Darin forderte er Fotos von dessen Tochter (2). „Das war nur ein Rollenspiel“, so die perfide Begründung des Angeklagten. „Es besteht für mich der Verdacht, dass Sie Beitragstäter oder sogar Bestimmungstäter eines sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen waren“, meinte die Richterin. Sie fällte daher ein Unzuständigkeitsurteil. Der 66-Jährige muss sich nun wohl vor einem Schöffensenat verantworten. Und dort steigt der Strafrahmen von drei auf zehn Jahre Freiheitsstrafe.
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