Dramatische Szenen

Stürme in ganz Kärnten: Zwischen Hoffen und Bangen

Kärnten
30.10.2018 20:52

Dauerregen, Muren, Steinschläge, verlegte Straßen, Hochwasser und Überschwemmungen sowie von der Umwelt abgeschnittene Orte - das ist die ernüchternde Bilanz der Unwetter seit Sonntag. Durch genaue Prognosen konnte zwar viel verhindert werden, trotzdem mussten überflutete Häuser evakuiert werden.

„Wir haben ein Hochwasser-Simulationsprogramm, das uns in dieser Situation hilft!“, zeigte sich Dieter Mörtl, der Bürgermeister von Feistritz an der Gail, gestern vorsichtig erleichtert. Dadurch konnte man die Gefahr der Hochwasser führenden Gail einschätzen.

Andernorts waren die Naturgewalten so enorm, dass ganze Landstriche verschwanden. In Rattendorf stehen mehrere Häuser und die Kirche meterweit unter Wasser.

Unwetter in Kärnten: Feuerwehren im Dauereinsatz
Landauf, landab entdeckt man derzeit Dämme, Sandsäcke und Schläuche - entsprechende Schutzmaßnahmen wurden von Feuerwehr, Bundesheer, Polizei und freiwilligen Helfern vielerorts blitzartig errichtet. So konnte noch Schlimmeres verhindert werden!

Einen Zwischenfall hat es in Kötschach-Mauthen gegeben: Bei Sanierungsarbeiten an einer Stromleitung - das Unwetter sorgte bei 10.000 Haushalten für Stromausfall - stürzte ein Mitarbeiter der Kelag (37) von einem Dach. Er erlitt schwere Verletzungen.

Kran stürzte in die Gail
Im Oberen Drautal musste die Stromversorgung ebenfalls gekappt werden, das Umspannwerk Tröpolach war überschwemmt und beim Kraftwerk Schütt stürzte ein Baukran in die Gail. Die Ausfälle haben auch die Wirtschaft hart getroffen. Die Kammer richtete eine Krisenstelle samt Notfallfonds für betroffene Unternehmer ein.

Gefangen im Tuffbad
120 Urlauber sind im Wellnesshotel „Tuffbad“ im Lesachtal gefangen. Seniorchef Gabriel Obernosterer: „So eine Katastrophe habe ich seit 1966 nicht erlebt. Das Tal ist verwüstet. Dächer sind abgedeckt, Straßen kaputt, Wälder zerstört.“ Hungern müsse niemand.

Georg Lexer vom Peintnerhof in Niedergail im Lesachtal berichtet: „Die Situation ist zwar schlimm, aber die Menschen sind noch näher zusammengerückt. Die Nachbarn helfen einander.“

Durch gezieltes Ablassen und Aufstauen der Stauseen konnte Lavamünd diesmal geschützt werden.

Dramatische Szenen in Villach
In der Schütt spielten sich am Dienstag dramatische Szenen ab: Baumstämme hatten sich in den Stützen der Brücke verfangen, wodurch der Wasserdruck stetig stieg. Die Kameraden der Hauptfeuerwache Villach, der Freiwilligen Feuerwehr Judendorf sowie der Wasserrettung versuchten mit vollem Einsatz, die Brücke zu retten.

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