Die Besitzer von mit Diesel betriebenen Autos erinnern sich leidvoll, als sie Ende 2012 für Diesel mehr berappen mussten als für Superbenzin. Nun wiederholt sich das Szenario. Der Dieselpreis hat zuletzt stark angezogen und an den meisten Tankstellen kostet der Selbstzünder-Treibstoff mittlerweile gleich viel, an einigen sogar mehr als Superbenzin. Österreichs Autofahrer, von denen ein Großteil mit Diesel-Pkw unterwegs sind, sind sauer.
Sie verstehen nicht, dass der Diesel, der vom österreichischen Fiskus deutlich geringer besteuert wird als Benzin, derzeit so teuer ist. Zumal es auch immer hieß, dass die Herstellung von Diesel kostengünstiger als jene von Benzin sei. Was also ist der Grund für die plötzliche Teuerung?
Nachfrage nach Diesel ungebrochen
Zum einen ist die Nachfrage nach Diesel trotz des Dieselgate-Skandals ungebrochen hoch, zum anderen steigen die Rohölpreise. Dabei ist der Preis für den Selbstzünder-Treibstoff in den vergangenen Monaten an Rotterdamer Rohstoffbörse um knapp ein Drittel gestiegen, während jener für Benzin deutlich gesunken ist.
Niedrigwasser lässt Dieselpreis steigen
Hinzu kommt, dass die guten Wirtschaftsdaten in Europa den Dieselverbrauch um knapp drei Prozent ansteigen ließen, was sich auch im Preis niederschlägt. Das Hauptproblem ist aber, dass der trockene Sommer die Pegel von Rhein und Donau derart gesenkt hat, dass die Tankschiffe, die Diesel von Rotterdam nach Österreich bringen, nicht voll beladen fahren können, was zu Engpässen führt - und die Preise steigen lässt.
Der abgelaufene September war übrigens der teuerste Monat zum Tanken seit Oktober 2014. Von August auf September ist der Preis für Super um 2,7 Cent auf durchschnittlich 1,321 Euro pro Liter angestiegen. Bei Diesel war das Plus mit 3,6 Cent auf 1,262 Euro pro Liter sogar noch größer.
Diesel wurde in einem Jahr um 16 Prozent teurer
Auch im Vergleich zum September 2017 war eine Preissteigerung zu beobachten. Heuer seien für Super um rund zwölf Prozent, für Diesel um rund 16 Prozent mehr zu zahlen als im Vergleichsmonat des Vorjahres, berichtete der Autofahrerklub der ÖAMTC Anfang Oktober.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.