Todesursache geklärt
Türkische Justiz: Khashoggi wurde erwürgt
Der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi ist nach Erkenntnissen der türkischen Justiz kurz nach Betreten des Konsulats seines Landes in Istanbul erwürgt worden. Anschließend sei der 59-jährige Regierungskritiker zerstückelt, die Körperteile seien fortgeschafft worden, erklärte die Istanbuler Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Demnach erfolgte die Tötung gemäß einem „vorgefassten Plan“.
Die Gespräche mit dem saudi-arabischen Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah Al-Mojeb zu dem Fall hätten in den vergangenen Tagen „trotz unserer guten Absichten, die Wahrheit zu enthüllen, keine konkreten Ergebnisse ergeben“, hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Demnach wurde der Istanbuler Staatsanwalt nach Saudi-Arabien eingeladen.
Erdogan: „Sie müssen das hinterfragen und aufklären“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, forderten den saudischen Generalstaatsanwalt am Dienstag zur vollständigen Aufklärung des Falls auf. „Als saudischer Generalstaatsanwalt müssen Sie das hinterfragen und aufklären“, so der türkische Staatschef. Außerdem müsse die Regierung in Riad herausfinden, wer von den 18 in Saudi-Arabien festgenommenen Verdächtigen der Mörder sei. Es bringe auch nichts, bestimmte Personen zu schützen.
Bachelet forderte die Beteiligung von internationalen Experten an der Untersuchung. Zudem rief sie die saudischen Behörden auf, den Ort preiszugeben, an dem sich die sterblichen Überreste des saudi-arabischen Journalisten befinden, „ohne weitere Ausflüchte und Verzögerungen“, wie sie in Genf mitteilte. „Damit eine Untersuchung frei von jedwedem Eindruck politischer Überlegungen stattfinden kann, wäre die Beteiligung von internationalen Experten mit vollem Zugang zu Beweismitteln und Zeugen höchst wünschenswert“, teilte sie mit.
Auch die Verlobte des getöteten Journalisten meldete sich bereits öffentlich zu Wort. In einer türkischen TV-Show forderte Hatice Cengiz US-Präsident Donald Trump auf, die Vertuschung des Mordes nicht zuzulassen.
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