Absturz mit 189 Toten
Flugschreiber von indonesischer Maschine geborgen
Drei Tage nach dem Absturz einer indonesischen Passagiermaschine mit 189 Menschen an Bord ist einer der beiden Flugschreiber geborgen worden. Taucher holten den Datenschreiber am Donnerstag vor der Küste Indonesiens aus dem Meer. Die Suche nach dem Voice-Rekorder und dem Flugzeugrumpf ging weiter. Von den beiden „Black Boxes“ erhoffen sich die Behörden Aufschluss über die Gründe des Absturzes.
Die Boeing 737 MAX der Billigfluglinie Lion Air war am Montag kurz nach dem Start in Jakarta in die Javasee gestürzt, keiner der Insassen überlebte. Unklar war bisher, warum die Maschine abstürzte. Kurz bevor die Boeing von den Radarschirmen verschwand, baten die Piloten, nach Jakarta umkehren zu können, nannten aber offenbar keinen Grund. Experten vermuten aufgrund der Daten von spezialisierten Internetseiten Probleme mit den Höhen- und Geschwindigkeitsmessern.
Liefert wichtige Daten für Absturz-Ursache
„Die gute Nachricht ist, dass wir eine der Black Boxes gefunden haben“, sagte der Chef der Rettungsbehörde, Muhammad Syaugi, vor der Presse. Nach Angaben von Experten können Datenschreiber, der die wichtigsten Flugdaten speichert, und Stimmrekorder, der die Konversation im Cockpit aufnimmt, fast 90 Prozent aller Abstürze aufklären.
Die Boeing 737 MAX gehört zu den neuesten Passagiermaschinen weltweit. Die Unglücksmaschine von Lion Air war erst seit zwei Monaten in Betrieb. Pilot und Co-Pilot galten als erfahren und hatten sich erst kürzlich einem Gesundheitscheck unterzogen.
Technische Probleme bei vorherigen Flug
Allerdings hatte die Airline technische Probleme bei einem vorherigen Flug der Boeing eingeräumt. Nach ihren Angaben wurden diese aber behoben. An der Untersuchung der Unglücksursache beteiligten sich nun auch Experten von Boeing.
Taucher suchen weiter nach Flugzeugwrack
Dutzende Taucher, mehrere Schiffe und Hubschrauber setzten unterdessen auch die Suche nach dem Flugzeugwrack fort. Sie vermuten, dass dort noch zahlreiche Leichen auf den Sitzen festgeschnallt sind. Bisher fanden die Suchteams nur Leichenteile. Eine Identifizierung ist meist nur mit Hilfe eines DNA-Abgleichs möglich, was den Angehörigen eine quälend lange Wartezeit abfordert.
Erst am Mittwochabend gelang es Gerichtsmedizinern, das erste Opfer zu identifizieren - eine 24-jährige Beamtin. Vor ihrer Beerdigung wurde ihr Sarg am Donnerstag in einer feierlichen Prozession durch die Straßen ihrer Heimatstadt Sidoarjo getragen.
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