Der Traum vom Masters lebt! Dominic Thiem hat sich am Donnerstagabend nach einem dramatischen Achtelfinale gegen den Kroaten Borna Coric nach 2:28 Stunden erstmals für das Viertelfinale des Masters-1000-Turniers in Paris-Bercy qualifiziert. Der 25-jährige Niederösterreicher rang Coric mit 6:7(3), 6:2, 7:5 nieder und stellte damit im Head-to-Head mit dem 21-Jährigen auf 3:1. Thiem trifft nun am Freitag im zweiten Spiel nach 14 Uhr auf Titelverteidiger Jack Sock (USA). Letzterer hat nach einer schwachen Saison überraschend das Viertelfinale erreicht, allerdings hatte er ja im Achtelfinale nicht wie geplant gegen Rafael Nadal spielen müssen. Thiem hat gegen Sock eine 2:1-Bilanz.
Thiem hatte vor allem im dritten Satz eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle erlebt. Vor den Augen seiner Freundin Kiki Mladenovic, die in Paris lebt, stellte Thiem dann aber im Head-to-Head mit dem 21-jährigen Coric doch noch auf 3:1.
„Ein unfassbarer Fight“
„Es war ein unfassbarer Fight von uns beiden. Ich habe eigentlich einen guten Start erwischt, hatte gleich zu Beginn drei Breakbälle, die ich aber nicht nutzen konnte. Von da an war es sehr offen“, berichtete ein erleichterter Thiem im Sky-Interview. Coric habe danach ein „unfassbares“ Tiebreak gespielt. „Da habe ich mir nicht viel vorwerfen können. Der zweite Satz war enger, als es das Ergebnis aussagt und der dritte Satz war ein bisserl eine Achterbahnfahrt. Zum Glück habe ich es nach 0:30 noch ausserviert.“
Favorit gegen Sock
Im insgesamt vierten Duell mit Titelverteidiger Sock ist Thiem nun Favorit. Sock hat nach einer schwachen Saison überraschend das Viertelfinale erreicht, allerdings hatte er ja im Achtelfinale nicht wie geplant gegen Rafael Nadal spielen müssen. Thiem führt gegen mit 2:1-Siegen (alle auf Hardcourt). Das bisher letzte Match hatte vor zwei Jahren just in Paris-Bercy stattgefunden und war an Sock gegangen. „Überall anders wäre er ein ganz gutes Los gewesen, hier nicht“, weiß Thiem über die Stärken Socks gerade in Bercy. „Ich werde versuchen, ihn über die Rückhand zu attackieren“, verriet Thiem auch schon die Taktik. Jedenfalls ist Thiem, der im Westen der Stadt in Roland Garros nach zwei Semifinali im vergangenen Juni erstmals ein Grand-Slam-Endspiel erreicht hatte, erstmals auch in Bercy in die entscheidende Turnierphase vorgedrungen.
Harter Kampf
Viel hätte nicht gefehlt und er wäre neuerlich vorzeitig gescheitert. Thiem begann stark, machte die ersten sechs Punkte und hatte in den ersten beiden Aufschlag-Games von Coric auch insgesamt drei Breakbälle. Diese blieben aber ungenutzt. In der Folge ging es ohne Serviceverlust nach 50 Minuten ins Tiebreak. Doch in diesem hatte Coric seine bis dahin beste Phase und dank sehr aggressivem Spiel holte er sich nach 58 Minuten eine 6:2-Führung, Satzball Nummer zwei verwertete der Weltranglisten-13. aus Zagreb.
Satz 2 in 93 Minuten
Thiem schaltete dann nach einem 0:1-Rückstand im zweiten Satz einen Gang höher: mit acht Punkten in Folge und vor allem einem sehr starken Game als Rückschlager schaffte der French-Open-Finalist das Break des Spiels zur 2:1-Führung. Thiem behielt Oberwasser und schaffte zum 5:2 auch ein weiteres Break. Nach 93 Minuten hatte Thiem den Satzausgleich in der Tasche.
Super Endspurt
Im völlig verrückt verlaufenen dritten Durchgang sah es zunächst nicht gut aus für Thiem, der nach einem Serviceverlust 1:3 in Rückstand geriet. Doch Thiem fing sich, schaffte das sofortige Rebreak und nahm dem zusehends entnervt wirkenden 21-jährigen Kroaten erneut den Aufschlag zum 4:3 ab. Doch die Weichen zum Sieg waren nicht gestellt, denn Thiem musste selbst seinen Aufschlag gleich wieder abgeben und Coric gelang die Führung zum 5:4. Thiem drehte das Match neuerlich, schaffte das Break zum 6:5. Bei eigenem Service 0:30 retour, vermied Thiem aber den neuerlichen Gang ins Tiebreak und stellte auf 7:5.
Krimi um Masters
Weiter offen ist das Rennen um die letzten Tickets für das Masters in London. Thiems großer Rivale Kei Nishikori gewann die Wiederholung des Wien-Finales gegen Sieger Kevin Anderson mit 6:4 und 6:4. Der Japaner trifft damit im Viertelfinale auf Roger Federer (6:4, 6:3 gegen Fognini). Hätte Nishikori verloren, wäre Thiem bereits fix zum dritten Mal bei den ATP Finals gewesen.
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