Unwetterfolgen

Strommast in Drau gerade noch gerettet

Tirol
02.11.2018 06:18

„Es war die ärgste Situation in meinen 35 Dienstjahren“, schnauft Klaus Schüller von der Tinetz nach mehrtägigen Reparaturarbeiten am Osttiroler Stromnetz durch. Bis auf wenige Haushalte sind die Unwetterfolgen behoben. Ein Meisterstück der Helfer war bei einem Strommast in Anras nötig, den die Drau umspülte.

Die reißenden Fluten der Drau hatten am Betonfundament „genagt“, obwohl der Mast vor dem sintflutartigen Regen rund 20 Meter vom Ufer entfernt war. Betroffen war eine 110 Kv-Leitung, die eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Pustertal, Lesachtal und Villgratental spielt. Also setzten Tinetz-Spezialisten alles daran, den Masten zu retten. Sogar ein Black Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres sollte bei den Sicherungsarbeiten eingesetzt werden, doch da kam die Dunkelheit dazwischen. Schließlich wurde eine Drohne dazu genutzt, um einen Draht über die Drau zu ziehen.

Seil-Befestigung dank Drohne
Dies ermöglichte es letztlich, Ankerseile zu befestigen und den Koloss zu stabilisieren. „Diese Seilarbeiten in der Dunkelheit waren extrem“, schildert Klaus Schüller. Nach dem „Husarenstück“ musste dann noch ein Teil der Tinetz-Mannschaft über die Drau gebracht werden, denn die Zufahrtswege waren weggespült worden. Die Bergrettung schaffte es schließlich, die unerschrockenen Experten an das andere Ufer zu bringen.

Instabile Masten auch in anderen Regionen
Strommasten, die im völlig aufgeweichten Untergrund instabil wurden, sind derzeit für die Tinetz in Osttirol generell ein Problem - etwa am Drauufer bei Abfaltersbach. „Auch im Lesachtal sind Masten umgefallen, zum Teil mussten sich unsere Leute selbst den Weg freikämpfen“, erzählt Schüller. Er betont die „einzigartige Leistung“ der Mitarbeiter zuletzt in Osttirol.

Neuer Regen, aber Lage stabil
Für die Feuerwehren im Bezirk sind die Akuteinsätze weitgehend vorbei, auch wenn gestern noch einmal Regen einsetzte. „Zum Glück dürften erste Prognosen von neuerlich 40 bis 50 Liter Regen pro m² nicht eintreffen“, atmet Bezirksfeuerwehrinspektor Franz Brunner auf. Bescheidenes Fazit: „Ich glaube, wir haben alles relativ professionell gemeistert.“

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