Bis vor Kurzem spürte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wenig Gegenwind, doch für sein Schulpaket erntet er nun heftige Kritik. Insgesamt 55 Stellungnahmen gingen während der Begutachtungsfrist ein, den heftigsten Widerstand gibt es gegen die Rückkehr zu den Ziffernnoten.
Lehrer, Direktoren, Gewerkschaft, Landesschulräte - kaum jemand lässt ein gutes Haar am Pädagogikpaket, das, so meinen Kritiker, einen „Rückschritt ins bildungsmäßige Mittelalter“ darstelle. Besonders viel Widerstand gibt es gegen die Rückkehr zu den Ziffernnoten, die ab dem Jahreszeugnis der zweiten Klasse erfolgen soll. Der Lehrergewerkschaft geht alles ohnehin viel zu schnell, die Pädagogen-Vertreter plädieren dafür, das Paket erst ab dem Jahr 2020 zu starten.
Negativ aufgenommen werden außerdem die fixen Leistungsgruppen in der Neuen Mittelschule ab der sechsten Schulstufe. Die Befürchtung: dass schwächere Schüler benachteiligt werden. Die Abschaffung der siebenteiligen Notenskala in der Neuen Mittelschule scheint hingegen niemanden zu stören.
Faßmann: „Kritik war erwartbar“
Für Faßmann kommt die Kritik nicht überraschend, schon bei der Vorstellung des Gesetzes hagelte es viel Tadel. Der Minister will sich nun die Stellungnahmen genau ansehen, er signalisiert Verhandlungsbereitschaft und verspricht, mit allen Kontakt aufzunehmen. „Die Kritik war erwartbar, aber man muss die Dinge nüchtern betrachten. Wir werden uns alle Punkte im Rahmen des parlamentarischen Prozesses anschauen“, so Faßmann.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.