Das Y-Chromosom ist eine männliche Spezialität. Bei Menschen, Affen und anderen Säugern besitzen Weibchen ein doppeltes X-Chromosom als sogenannte Geschlechtschromosomen. Bei Männchen sind es ein X- und ein Y-Chromosom. Bisher sind Wissenschaftler davon ausgegangen, dass das Y-Chromosom bezüglich seiner genetischen Information im Zuge der Evolution eher stagniert oder sogar ganz langsam verfällt.
Der direkte Vergleich brachte nun - für die Genetiker überraschend - das gegenteilige Ergebnis. Das Y-Chromosom des Schimpansen hat gegenüber dem menschlichen ein Drittel bis die Hälfte der Gene verloren. Dies sei "ein signifikanter Unterschied in einer relativ kurzen Periode" von rund sechs Millionen Jahren Evolution.
Als einen Grund für die unterschiedlichen Entwicklungen vermuten die Forscher unterschiedliche Begattungspraktiken. So sei es bei Schimpansen durchaus üblich, dass ein Weibchen kurz hintereinander von mehreren Männchen begattet wird. Dadurch herrscht eine starke Konkurrenz zwischen den Spermien.
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