Schon seit Jahrzehnten beschäftigt Archäologen in aller Welt die Frage, wie beim Bau der berühmten ägyptischen Pyramiden die tonnenschweren Steinblöcke bewegt und aufgeschichtet wurden. Die Entdeckung einer Rampe in einem antiken Steinbruch im Norden Ägyptens liefert jetzt den ersten direkten Beweis dafür, dass etwa beim Bau der Pyramiden von Gizeh Rampen verwendet wurden.
Laut Angaben des ägyptischen Antikenministeriums hat ein internationales Forscherteam in Hatnub, einem antiken Alabastersteinbruch etwa 65 Kilometer südöstlich der Stadt Al-Minya, die Reste einer 4500 Jahre alten, schräg verlaufenden Rampe entdeckt, die von zwei Treppen mit Pfostenlöchern flankiert war.
Bis zu 20 Prozent Steigung überwunden
Die Vorrichtung sei zum Transport schwerer Alabastersteine über eine steile Rampe verwendet worden, berichten Forscher vom französischen Institut für orientalische Archäologie (IFAO) in Kairo und der University of Liverpool, die die Überreste der Rampe freigelegt haben. Das System sei dazu geeignet gewesen, tonnenschwere Alabaster-Blöcke mit Hilfe von Schlitten, die mit Seilen gezogen wurden, über die bis zu 20-prozentige Steigung zu transportieren, so die Wissenschaftler.
System vermutlich auch bei Pyramiden-Bau verwendet
Alabaster aus Hatnub wurden laut Angaben der Archäologen als Bodenbelag sowie für die Herstellung von Särgen und Statuen verwendet. Das System, mit dem die Steinblöcke bewegt wurden, sei aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in jenen Steinbrüchen, in denen der Kalkstein für den Bau der Pyramiden in Gizeh (Bild unten) abgebaut wurde, sowie bei der Errichtung der Pyramiden selbst verwendet worden, so die Experten.
Neben der Rampe entdeckte das internationale Forscherteam in Hatnub auch mehr als 100 Felsgravuren- bzw. Zeichnungen. Die Darstellungen zeigen, wie die Bauabschnitte aussahen und wie die Arbeiter im Steinbruch organisiert waren.
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