Amazon wird offenbar nicht einen weiteren Hauptsitz eröffnen, sondern zwei. Statt Platz für 50.000 Mitarbeiter in einer Stadt, sollen nun 25.000 in zwei Städten geschaffen werden. Hintergrund sei das Problem, genug qualifizierte Mitarbeiter im Technologie-Sektor zu finden, berichteten US-Medien. Zudem verringere eine Aufteilung die Probleme, die aus der Ansiedlung folgen: Staus und hohe Mieten. Eine Entscheidung soll demnach noch in dieser Woche fallen.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, soll der weltgrößte Online-Händler abschließende Gespräche u.a. mit Dallas, New York und Crystal City im US-Bundesstaat Virginia führen. Bei Amazon war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Die „Washington Post“ hatte am Samstag berichtet, dass sich Amazon bereits für Crystal City als Standort seines zweiten Hauptsitzes entschieden habe. Crystal City liegt nur wenige Minuten Fahrt von der US-Hauptstadt Washington entfernt. Bekannt war bisher eine engere Auswahl des Unternehmens auf 20 mögliche Standorte, darunter New York City, Boston, Chicago und Los Angeles. Das Vorhaben soll rund fünf Milliarden Dollar (4,38 Milliarden Euro) kosten.
Am Hauptstandort Seattle belegt Amazon mehrere Straßenzüge in der Innenstadt. Inzwischen füllt der Online-Händler 33 Gebäude aus, in denen mehr als 40.000 Mitarbeiter arbeiten. Amazon baute den Standort in der regnerischen Stadt unter anderem mit gläsernen Biosphären (Bilder oben) aus. Hinzukommen wichtige Entwicklungsstandorte im Silicon Valley. Weltweit zählt Amazon insgesamt rund 380.000 Mitarbeiter.
Mit der Suche nach einem neuen Standort hatte der Konzern einen Wettbewerb unter Städten und Bundesstaaten ausgelöst, bei dem nicht zuletzt mit Steuernachlässen um die neuen Arbeitsplätze gebuhlt werden dürfte. Es handle sich um gut bezahlte Jobs, stellte Amazon in Aussicht. Steuernachlässe nannte der Konzern neben dem Angebot an Bauland und Umsiedlungshilfen auch als Kriterium für die Entscheidung über den neuen Standort. Dem Konzern schwebe eine Metropole mit mehr als einer Million Einwohnern vor. Am neuen Sitz müsse es zudem einen internationalen Flughafen, öffentlichen Nahverkehr und gute Bildungseinrichtungen geben.
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