AMOLED-Displays haben sich in den letzten Jahren bei Smartphones zu einer enorm beliebten Bildschirmtechnologie entwickelt. Auf der Samsung Developers Conference in San Francisco hat Samsung am Mittwoch nun die nächste Evolutionsstufe der Technologie präsentiert: das faltbare OLED-Display, das Geräte möglich macht, die sich vom Handy in ein Tablet verwandeln.
Eine Weltneuheit ist Samsungs Idee nicht: In den letzten Jahren haben nicht nur die Koreaner selbst, sondern auch einige Mitbewerber mit solchen Technologien experimentiert, allerdings aufgrund der zu geringen Haltbarkeit solcher Displays stets nur Prototypen gezeigt. Nach ein paar Zehntausend Biegevorgängen gingen die Prototypen kaputt.
Nun bewegen sich Falt-Smartphones aber rasant Richtung Massenmarkt - nicht nur von Samsung. Vor wenigen Tagen hat das chinesisch-kalifornische Start-up Royole vorgelegt und ein erstes faltbares Smartphone angekündigt - für Entwickler und den chinesischen Markt. Das Royole FlexPai soll 2019 ausgeliefert werden.
Samsung verspricht Hunderttausende Faltvorgänge
Wenige Tage später präsentiert nun Smartphone-Weltmarktführer Samsung seine Variante der Technologie: Das Infinity Flex Display, das laut Unternehmensangaben Hunderttausende Male gefaltet werden kann, ohne Schaden zu nehmen. Die Technologie wurde auf der Entwicklerkonferenz in einem Gerät präsentiert, das sich vom 7,3-Zoll-Tablet in ein kompaktes Smartphone für die Hosentasche verwandeln lässt. Informationen zur Auflösung blieb man vorerst schuldig.
Ein fertiges Produkt hat Samsung noch nicht gezeigt. Vielmehr handelt es sich um eine Entwicklerversion, mit der Softwareentwickler lernen sollen, welche Möglichkeiten die Technologie bietet und wie sie diese in ihren Apps nutzen können. Google hat bereits zugesagt, dass Android faltbare Displays offiziell unterstützen wird.
Wenn flexibles Display kommt, muss Software schon da sein
Wohin Samsung mit der Technologie will, liegt auf der Hand: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eines der nächsten Top-Smartphones der Koreaner faltbar sein. Und mit der frühen Präsentation der Entwicklerversion will man dafür sorgen, dass zum Marktstart der Technologie dann auch die Softwareumgebung bereitsteht.
Traditionell präsentieren die Koreaner ihre Smartphone-Neuheiten zweimal im Jahr: Am Mobile World Congress in Barcelona im Frühjahr und am Rande der Internationalen Funkausstellung in Berlin im Herbst. Stimmt Samsungs Versprechen einer baldigen Massenproduktion solcher Bildschirme, dürfte also im Frühling mit einem faltbaren Samsung-Smartphone zu rechnen sein.
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