Gedenken in Wien

Novemberpogrome: „Light of Hope“-Marsch für Opfer

Wien
08.11.2018 20:45

Am Freitag jähren sich zum 80. Mal die Novemberpogrome von 1938, die von großen Teilen der Bevölkerung vor allem gegen Juden und Jüdinnen begangen wurden. Am Donnerstag fand zum Gedenken an diese Verbrechen der „Light of Hope“-Marsch in Wien statt.

Der „Light of Hope“-Gedenkmarsch (Bild: krone.tv)
Der „Light of Hope“-Gedenkmarsch
(Bild: krone.tv)
(Bild: krone.tv)

Reden vor Mahnmal für Opfer der Schoah
Die Abschlusszeremonie wurde beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz abgehalten, mit Reden von zwei Schoah-Überlebenden sowie IKG-Präsident Oskar Deutsch, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Staatssekretärin Karoline Edtstadler. Oberrabbiner Arie Folger sprach im Rahmen der Zeremonie ein Gebet.

„Der Holocaust ist nicht vom Himmel gefallen“, sagte Folger. Im Gegenteil gebe es eine „lange blutige Geschichte des Antisemitismus“. Auch Deutsch mahnte, die Novemberpogrome nicht als isoliertes Ereignis zu sehen: „Es war vor 80 Jahren, aber es war nicht nur vor 80 Jahren.“ Die Novemberpogrome seien „weder der Anfang noch das Ende der Schoah“ gewesen. „Das Ende waren die Gaskammern - und am Anfang war der Hass.“

Oberrabbiner Arie Folger, IKG-Präsident Oskar Deutsch, Staatssekretärin Karoline Edtstadler und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (v.l.) (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Oberrabbiner Arie Folger, IKG-Präsident Oskar Deutsch, Staatssekretärin Karoline Edtstadler und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (v.l.)

Reden von Sobotka und Edtstadler
Die Republik wurde durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Staatssekretärin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) vertreten. Sie unterstrichen die historische Verantwortung Österreichs. Sobotka wurde wiederholt von wütenden Zwischenrufen gestört. Die Demonstranten beschimpften ihn aufgrund der Koalition mit der FPÖ unter anderem als Heuchler. Die Veranstalter baten, politische Auseinandersetzungen beiseitezulassen. Die Störungen hörten jedoch erst auf, als Sobotka die Bühne verlassen hatte.

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