Für IS betätigt

„Sittenwächter“ zu drei Jahren Haft verurteilt

Wien
09.11.2018 14:23

Einst machte der 24-Jährige aus Dagestan als „Sittenwächter“ von sich reden, der leicht bekleidete Frauen bei einem Badeteich in Niederösterreich anpöbelte und bedrohte. Seine Begeisterung für den sogenannten Islamischen Staat scheint ungebrochen, wie Fotos und abgehörte Telefonate belegen. Er behauptet - halbherzig - das Gegenteil. Der 24-Jährige wurden am Freitag wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung zu dreieinhalb Jahre Haft verurteilt.

Der Mann suchte zuerst in Deutschland um Asyl an, dann in Österreich. In beiden Fällen wurde er abgelehnt. Völlig zu Recht, denn er lebte zwar weiter in Wien, fuhr aber immer wieder in die Heimat. „Warum wollten Sie Asyl?“, fragt Richter Andreas Böhm, vor dem er sich wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung verantworten muss. Der Angeklagte antwortet kühl: „Ich habe nicht behauptet, politisch verfolgt zu sein.“

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)

Nachdem er als „Sittenwächter“ verurteilt worden war, beobachtete ihn die Polizei weiterhin. In Telefonaten mit einem IS-Kämpfer in Syrien sagte der in Wien lebende Mann aus Dagestan: „Die Kuffar (Ungläubige, Anm. d. Red.) sollen sterben, Allah wird sie bestrafen.“

Massengräber? - „Das ist gar nicht gut“
Bilder auf seinem Handy zeigen die IS-Fahne und das Umfeld der Terrororganisation. Richter: „Was sagen Sie zu den Morden, den Massengräbern, die gerade gefunden wurden?“ Der Angeklagte presst mühsam hervor: „Das ist gar nicht gut.“ Urteil: dreieinhalb Jahre Haft.

Kronen Zeitung

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