Wer täglich von Bernhardsthal im nördlichsten Weinviertel zum Arbeitsplatz nach Wien pendeln muss, trägt ohnehin ein schweres Schicksal. Und die ÖBB machen es den Betroffenen nicht leichter. Sind die Züge auf der Nordstrecke verspätet, wenden sie in Hohenau an der March - also vor der eigentlichen Endstation. Wenn die Pendler Glück haben, fahren Ersatzbusse.
Und Verspätungen gibt es oft, wie verärgerte Pendler aus Bernhardsthal und Umgebung im Bezirk Mistelbach bestätigen. Deren Kollegen aus Ballungsräumen können ob der Zustände im hohen Norden Niederösterreichs oft nur die Köpfe schütteln: dass Züge, die bei der Hinfahrt verspätet sind, einfach früher stoppen, um dann in Richtung Wien die verlorene Zeit gutzumachen, erscheint vielen als schlechter Scherz. Ist aber keiner, wie ein ÖBB-Sprecher bestätigt: „Aufgrund der langen Fahrtstrecke können Verspätungen auch auf der Nordbahnstrecke auftreten. Wenn dies der Fall ist, wird abgewogen, ob der Zug bereits in Hohenau wenden muss, um die Pünktlichkeit in der Gegenrichtung wiederherzustellen.“ Dann werde allerdings „versucht, für Fahrgäste aus Bernhardsthal und Rabensburg einen Busdienst einzusetzen“.
Dass es sich dabei nicht um die optimale Lösung für die betroffenen Pendler handelt, ist auch der Bahn klar. Derzeit prüfe man die Vorgangsweise und suche nach Verbesserungen, heißt es.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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