Gespräche unterbrochen

Metaller-KV: Annäherung, aber noch nicht am Ziel

Österreich
16.11.2018 07:41

Das zähe Ringen um einen Abschluss beim Metaller-Kollektivvertrag hat auch nach 15 weiteren Verhandlungsstunden von Donnerstag und Freitag noch keinen Abschluss gefunden. Die Verhandlungen sind unterbrochen und werden am Sonntagvormittag für eine siebente Runde wieder aufgenommen. Die Streikdrohung der Gewerkschaft für Montag bleibt aufrecht, sollte es zu keiner Einigung kommen. Zumindest sahen beide Seiten eine „Annäherung“ der Positionen.

„Wir haben heute vertagt, unterbrochen. Wir werden am Sonntag weiterverhandeln. Wir sind uns nähergekommen, es hat Bewegung geben. Trotzdem sind wir noch weit auseinander“, sagten die Arbeitnehmer-Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) Freitagfrüh. Die Streitpunkte betreffen weiterhin das Finanzielle, wo man sehr weit auseinanderliege. „Wir verhandeln hier weiter. Wir sind aber noch lange noch nicht am Ziel.“

PRO-GE-Chef Rainer Wimmer (re.) und der Chef der GPA-djp, Karl Dürtscher (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
PRO-GE-Chef Rainer Wimmer (re.) und der Chef der GPA-djp, Karl Dürtscher

„Jetzt ist es einmal genug“, sagte der Sprecher der Arbeitgeberverhandler Christian Knill. „Nach so vielen Stunden der Verhandlung“ sei eine Pause einmal gut. Es habe „wesentliche Annäherungen“ gegeben - sowohl beim Rahmenrecht als auch den Überstundenzuschlägen als auch beim Prozentsatz der Lohn- und Gehaltserhöhungen. Bis Sonntag gibt es bei den Arbeitgebervertretern interne Besprechungen, wie Knill sagte. „Es geht um ein komplexes Gesamtpaket, bei dem die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Auge behalten werden muss. Daher sind solch genaue Gespräche für eine Gesamtlösung notwendig“, begründete er die langwierigen Gespräche.

Der Sprecher der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Der Sprecher der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill

Kommt es ab Montag zu weiteren Streiks?
Ohne Einigung am Sonntag sollen aus den Warnstreiks am Montag echte Arbeitsniederlegungen stattfinden und damit ganze Schichten ausfallen. Kommt es tatsächlich zum gewerkschaftlich angedrohten Arbeitsausstand, bei dem ganze Frühschichten bestreikt werden sollen, dann wird das weiterhin auf den größten Metallerteilbereich der Metalltechnischen Industrie (FMTI) beschränkt sein. Es könnte in weiterer Folge auch punktuell nach Bundesländern vorgegangen werden. Alles hängt aber vor allem davon ab, wie schnell man sich wieder zusammenfindet, sollten die Gespräche am Sonntag scheitern. Von Montag bis Mittwoch in der laufenden Woche hatte es mehr als 200 zwei- bis dreistündige Warnstreiks gegeben.

Eine Kundgebung im Rahmen der Warnstreiks der Metalltechnischen Industrie (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Eine Kundgebung im Rahmen der Warnstreiks der Metalltechnischen Industrie

Beim Metaller-KV geht es streng genommen um insgesamt sechs Teil-KV. Richtungsweisend ist jener der Metalltechnischen Industrie, in der rund 130.000 Arbeitnehmer beschäftigt sind. In den weiteren Teilbranchen arbeiten weitere rund 60.000 Menschen. Bisher orientierten sich die KV der kleineren Bereiche stets an jenem der Metalltechnischen Industrie. Dieser KV gilt nicht nur für die Metaller, sondern ganz grundsätzlich als richtungsweisend.

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