Überschall-Jet

Bau von leisem Nachfolger der Concorde gestartet

Wissenschaft
19.11.2018 08:39

Mehr als 15 Jahre nach dem Aus für die Concorde rückt eine mögliche Rückkehr des Überschallflugs im zivilen Flugverkehr wieder ein Stück näher. Der Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin, der das X-59 Quiet Supersonic Technology Test Aircraft (kurz QueSST oder X-59) im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA entworfen hat, hat vor Kurzem mit dem Bau eines Testjets, des „Sohnes der Concord“, begonnen.

In einem Werk im kalifornischen Palmdale habe man mit dem Fräsen der ersten Teile für eine Testversion des X-59-Jets begonnen, teilte Lookheed Martin am 16. November mit. „Der Produktionsstart für das Projekt markiert einen großen Fortschritt für die X-59 und die Zukunft des kommerziellen, leisen Überschallflugverkehrs“, sagte Peter Iosifidis, ein für das Projekt verantwortlicher Manager bei Lockheed Martin.

(Bild: Lockheed Martin)
(Bild: Lockheed Martin)
(Bild: NASA)

„Sohn der Concorde“ fliegt 1500 km/h schnell
„Das längliche, schlanke Design des Flugzeugs ist der Schlüssel zu einem leiseren Überschallknall. Wenn wir in die Fertigungsphase eintreten, nimmt die Flugzeugstruktur Gestalt an und bringt uns einen Schritt näher an mögliche Überschallreisen für Passagiere auf der ganzen Welt“, so Iosifidis. Erstmals abheben soll der X-59-Jet im Jahr 2021. Die Reiseflughöhe für den „Sohn der Concorde“ wird mit 55.000 Fuß (knapp 16.800 Meter) angegeben, ihre Höchstgeschwindigkeit mit 1,23 Mach (rund 1500 Stundenkilometer).

Ein Modell des „X-plane“ im Windkanal (Bild: NASA)
Ein Modell des „X-plane“ im Windkanal

Tests mit Miniaturmodel vielversprechend
 
Im Vorjahr hatte die NASA berichtet, dass erste Tests mit einem Miniaturmodell des auch „X-plane“ genannten Jets im Windkanal (Bild oben) erfolgreich verlaufen seien. Im Vergleich zur Concorde, die etwa doppelt so schnell war wie moderne Passagierflugzeuge, deren Betrieb jedoch 2003 wegen wachsender Sicherheitsbedenken eingestellt wurde, soll QueSST deutlich leiser sein und nur einen „weichen Knall“ verursachen, wenn es die Schallmauer durchbricht. Der Knall entspreche in etwa der Lautstärke, die beim Zuschlagen einer Autotüre gemessen werde, heißt es.

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