„Historischer Tag“
Rom lässt illegale Mafiosi-Villen abreißen
Am frühen Dienstagmorgen hat in Rom der Abriss von acht illegal errichteten Gebäuden im Besitz der berüchtigten römischen Kriminellenbande Casamonica begonnen. 600 Polizisten waren beim Abriss der kleinen Villen an der westlichen Peripherie von Rom im Einsatz, berichtete Bürgermeisterin Virginia Raggi.
„Heute feiert die Stadt Rom einen historischen Tag. Wir senden ein klares Signal an die Kriminalität und an den Clan Casamonica“, schrieb Raggi auf Facebook. Die Bürgermeisterin von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung war zu Beginn des Abrisses der Gebäude anwesend, die vor 30 Jahren ohne Genehmigung und unweit der Reste eines altrömischen Aquädukts errichtet worden waren. „Diese Gebäude waren zum Symbol der Machtlosigkeit der ehrlichen Bürger gegenüber der Kriminalität geworden. Wir haben nicht weggeschaut und all dies ausradiert“, so Raggi.
Der Casamonica-Clan ist in Rom eine allseits bekannte Mafiagruppe, deren Mitgliedern die Behörden unter anderem Bestechung, Menschen- und Drogenhandel vorwerfen. Sie tauchte zuletzt in zahlreichen Ermittlungen über Kriminalität und Mafiaaktivitäten in Rom auf.
Eng verstrickt mit Camorra und N‘drangheta
Die Bande Casamonica, deren Mitglieder der Minderheit der Roma angehören, beziehe ihre Macht aus einer soliden familiären Struktur sowie einer starken territorialen Verwurzelung, so die Polizei. Die lokale Kriminellengruppe sei mit etablierten Clans der Camorra und der N‘drangheta eng verstrickt, berichteten die Ermittler. Die Casamonicas kamen im Sommer 2015 zu Weltruhm, als sie die Beerdigung von Clanchef Vittorio mit einer pompösen Beerdigung im reinsten Paten-Stil begingen - die Polizei schaute machtlos zu.
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