Einmal mehr sind die heimischen Autofahrer die „Melkkühe der Nation“. Obwohl der Rohölpreis seit dem Höchststand Anfang Oktober um stolze 22 Prozent gefallen ist, verteuerte sich Diesel seither um 3,8 Prozent. Super wurde nur marginal (minus 0,1 Prozent) günstiger. Der ÖAMTC fordert eine Preissenkung.
Die Mineralölindustrie rechtfertigt die Preise mit den gestiegenen Kosten auf den internationalen (Sprit-)Märkten. Genau dies stößt ÖAMTC-Experte Martin Grasslober sauer auf: „Über diese Märkte kommen aber nur verhältnismäßig kleine Mengen nach Europa.“
Ölmultis profitieren von sinkenden Rohölpreisen
Trotzdem werden dort die Preise für alle festgelegt. Davon profitieren wiederum jene Ölmultis, die in Europa eine Raffinerie haben (z.B. die OMV). Sie verarbeiten dort das nun günstige Öl und verkaufen es mit höherer Spanne weiter.
Zahlen darf die Zeche der Autofahrer. Laut dem Experten müssten die Preise für Diesel um zehn Cent, für Super um sechs Cent je Liter sinken. Dann wäre man auf dem Spritpreisniveau, das zuletzt bei einem ähnlich hohen Ölpreis (aktuell rund 66 Dollar je Barrel, siehe Grafik) herrschte.
Im Schnitt zahlt man derzeit an den Zapfsäulen für Diesel 1,312 Euro und Superbenzin 1,317 Euro je Liter. Es geht aber auch deutlich billiger, wenn man zu Diskonttankstellen fährt. Am günstigsten waren diese zuletzt mit unter 1,20 Euro bei Super in Niederösterreich.
Diesel teilweise sogar teurer als Superbenzin
Zuletzt hatte der Dieselpreis stark angezogen und an den meisten Tankstellen kostet der Selbstzünder-Treibstoff Ende Oktober gleich viel, an einigen sogar mehr als Superbenzin (Bild oben). Österreichs Autofahrer, von denen ein Großteil mit Diesel-Pkw unterwegs ist, sind daher sauer.
Gerald Hofbauer, Kronen Zeitung/krone.at
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