Als Touristen getarnt
Neues Video zeigt Skripal-Attentäter am Bahnhof
Die britische Polizei hat im Fall Skripal neues Videomaterial zu den beiden mutmaßlichen Attentätern veröffentlicht. Überwachungskameras filmten die beiden Männer am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury, wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte.
Die Aufnahmen zeigen, wie die beiden mutmaßlichen russischen Geheimdienstagenten am Bahnhof ankommen, sich in der Nähe des Tatorts bewegen und später wieder zum Bahnhof zurückkehren.
Nervengift am Türgriff angebracht
Der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter waren am 4. März in Salisbury mit dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok vergiftet worden. Beide wurden schwer verletzt und entkamen nur knapp dem Tod. Eines der neuen Überwachungsvideos zeigt die beiden Verdächtigen in der Nähe des Hauses der Skripals, kurz bevor das Nervengift nach Erkenntnissen der Ermittler am Türgriff angebracht wurde.
Unter falschem Namen eingereist
Russland weist jegliche Verwicklung in das Attentat zurück und bestreitet, dass die beiden Beschuldigten Agenten des Militärgeheimdienstes GRU sind. Die beiden Männer, die unter falschem Namen nach Großbritannien eingereist sein sollen, hatten sich im russischen Fernsehen als Touristen bezeichnet.
Nowitschok in Parfum-Flakon
Die britische Polizei ermittelt auch weiterhin zum Tod einer Frau in der Region Salisbury, die Ende Juni mit Nowitschok in Berührung gekommen war. Der Kampfstoff befand sich offenbar in einer Parfumflasche, die der Freund des Opfers gefunden und seiner Partnerin geschenkt hatte. Die Polizei geht davon aus, dass die beiden Attentäter den Flakon mit Nowitschok nach dem Anschlag auf Skripals Haus weggeworfen hatten.
Die Ermittler riefen mögliche Zeugen auf, sich bei der Polizei zu melden. Sie hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung zu den beiden mutmaßlichen Tätern sowie zum Verbleib des Giftfläschchens nach dem Attentat im März.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.