Vor allem für ältere Patienten ein Riesenproblem: Obwohl Scheifling eine Einarzt-Gemeinde ist und es keine öffentliche Apotheke gibt, musste Dr. Farhad Dianat aufgrund des fragwürdigen Apotheker-Gesetzes am Dienstag seine Hausapotheke schließen (wir berichteten). Jetzt wurde eine Unterschriftenaktion gestartet.
Bevor Dr. Dianat 2016 seine Hausapotheke eröffnen durfte, musste ein Richterspruch des steirischen Landesverwaltungsgerichts her: Dieser besagte im konkreten Fall, dass die von Apothekern der Region eingebrachten Beschwerden nicht zulässig wären.
Richter uneinig
Allerdings: Jene Pharmazeutin, die in Scheifling die Eröffnung einer öffentlichen Apotheke plant, reichte abermals Beschwerde ein. Zu Beginn dieser Woche platzte nun die Bombe: Der Verwaltungsgerichtshof mit Sitz in Wien gab der Beschwerdeführerin zumindest in einem Punkt recht (fehlende Parteienstellung), weshalb das Verfahren nun zurück an den Start muss.
Für ältere Patienten eine Katastrophe
Dass die Patienten jetzt als die größten Verlierer dastehen, betont der betroffene Landarzt: „Ab sofort darf ich keine Medikamente mehr ausgeben. Und das, obwohl ich der einzige Arzt im Ort bin - und wir über keine öffentliche Apotheke verfügen. Vor allem für meine älteren und gebrechlichen Patienten, aber auch für viele Mütter mit Kleinkindern ist das eine Katastrophe“, sagt Farhad Dianat.
Der Ball liegt nun bei den Behörden
Um zwischenzeitlich - bis sich die Richter einig werden - die Bewohner von Scheifling mit Medikamenten versorgen zu können, hat der Mediziner bei der BH Murau „aufschiebende Wirkung“ beantragt: „Damit würde der Beschwerdeführerin kein Nachteil entstehen, da von ihr bis heute keine Apotheke betrieben wird.“
Unterschriftenaktion gestartet
Parallel legt man Unterschriftenlisten zur Abänderung des Gesetzes auf Bundesebene auf. Details unter: www.einarztgemeinde.at
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