Aufruhr in Frankreich
Feuerwehrmänner protestieren nun auch
Seit mehr als einer Woche halten die „Gelben Westen“ ganz Frankreich in Atem. Ausgangspunkt waren Proteste gegen die hohen Treibstoffpreise. Doch mittlerweile drehen sich die Kundgebungen um zahlreiche Reformen von Präsident Emmanuel Macron und häufig auch um den „Präsidenten der Reichen“ selbst, wie er verächtlich bezeichnet wird. Am Dienstag gingen Feuerwehrleute in Lyon auf die Straße, um für höhere Gehälter zu demonstrieren.
Hunderte Mitglieder der „Pompiers“ marschierten am Dienstag durch die Straßen der südostfranzösischen Metropole und hielten neben Transparenten mit der Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen auch Bengalische Feuer in die Höhe. Die extreme Dürre in diesem Jahr hat laut einem Gewerkschaftsvertreter zu einer Zunahme von Feuerwehreinsätzen um 18 Prozent geführt. Die vorschriftsmäßige Anzahl an Einsatzkräften sei aber bei Weitem nicht erreicht, heißt es. Im Vergleich zu den Kameraden in anderen Metropolen sei zudem die Entlohnung viel schlechter.
Kleiner Erfolg für Feuerwehrmänner
Mehrfach wird auch betont, dass die Sicherheit der Bevölkerung „gefährdet“ sei. Die Feuerwehrmänner dürften nicht auf taube Ohren gestoßen sein. Lyons Bürgermeister ließ über seinen Referenten ausrichten, dass Verhandlungen über die Gehälter und arbeitsrechtlichen Bestimmungen wieder aufgenommen würden, wie französische Medien berichteten.
Über einen solchen Erfolg dürfen sich die „Gelben Westen“ gegenüber ihrem Präsidenten nicht freuen. Macron betonte zwar bereits wiederholt, die „Botschaft zu verstehen“. Doch an der umstrittenen Ökosteuer will er dennoch festhalten. Die Regierung bleibe bei ihrem Kurs, der „richtig und notwendig“ sei, sagte Macron am Dienstag bei der Vorstellung eines Zehnjahresplans zur Energiewende. Die Abgabe werde aber an die jeweilige Höhe der Kraftstoffpreise angepasst.
Macron hält an Reformpolitik fest
Damit würden Belastungen für Bürger in ländlichen Gebieten oder in Vorstädten abgemildert, sagte Macron. Die Forderung der „Gelben Westen“ nach einer umfassenden Senkung aller Steuern wies Macron zurück: Dies könne niemand ernsthaft verlangen, der weiter kostenlose Kinderkrippen, Schulen und Krankenhäuser wolle, betonte er.
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