Bereits seit zwei Jahren ist Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher auf der Flucht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Kindesmissbrauch in mehreren Fällen in den Jahren 1997 bis 2004 vor. Er lebt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und versucht, seine Abschiebung nach Österreich zu verhindern.
Eine Auslieferung ist gescheitert, weil die ihm vorgeworfenen Delikte nach ukrainischem Strafrecht bereits verjährt sind.
Seisenbacher spricht von „illegaler Strafverfolgung“
Nun wurde bekannt, dass ein ukrainisches Gericht neuerlich einen Antrag auf Asyl abgelehnt hat. Seisenbacher behauptet, in Österreich würde ihn kein faires Verfahren erwarten: „Die österreichischen Behörden sind nicht fähig, Seisenbacher vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen, da sie selbst Akteure seiner illegalen Strafverfolgung sind“, zitierte das Gerichtsurteil eine Erklärung des Ex-Judokas, der sich zudem über „psychische Gewalt“ durch Medienberichte beklagte.
Seine Flucht aus Österreich begründete er mit einer Vorverurteilung im Zusammenhang mit strafrechtlichen Vorwürfen, die er beeinsprucht habe. „Ich bin geflohen, weil ich kein gerechtes Verfahren mehr erwarten konnte“, zitierte ihn das Kiewer Gericht. Seisenbacher hat den Missbrauch stets bestritten. Einer Verhandlung Ende 2016 blieb er fern.
Kronen Zeitung
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