Die B320 im Ennnstal gilt seit Jahrzehnten als „Todesstrecke“ mit Tausenden Unfällen und vielen Todesopfern. Am Freitag präsentierte Verkehrslandesrat Anton Lang nun - auch auf Druck der „Krone“ - ein großes Paket mit 14 Maßnahmen, die in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden sollen. Das Ziel: mehr Sicherheit. Das Volumen: fast 60 Millionen Euro.
Als im heurigen Sommer die Zahl der schweren Unfälle auf der B320 wieder in die Höhe schnellte, machte die „Krone“ Druck auf die Politik - mit Erfolg: Am Freitag präsentierte Landerat Lang gemeinsam mit Landesbaudirektor Andreas Tropper und Liezens Bezirkshauptmann Josef Dick das Maßnahmenpaket.
Region zieht an einem Strang
„Ich habe erkannt, dass für eine zukunftsfitte B 320 nur eine Gesamtlösung Sinn macht, keinesfalls jedoch ein Stückwerk“, sagt Lang. „Die Tatsache, dass man in der Regionalversammlung nun gemeinsam an einem Strang zieht, hat es uns möglich gemacht, gezielt mit der Erstellung eines ersten Maßnahmenpaketes für die B 320 zu beginnen!"
Finanzierung ist gesichert
In Summe sind es 14 Maßnahmen, davon sollen sieben kurzfristig zwischen 2019 und 2023 umgesetzt werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 24 Millionen Euro, sie sind laut Lang bereits fixiert. Diese Maßnahmen sind:
Umsetzung bis 2029 geplant
Weitere sieben Maßnahmen sollen zwischen 2023 und 2029 um geschätzte 34,2 Millionen Euro realisiert werden:
Verzögerungen nicht ausgeschlossen
Die Umsetzung des Maßnahmenpakets fällt vor allem in den Zuständigkeitsbereich von Landesbaudirektor Tropper, der betont: „Gerade in den unzähligen, für jedes einzelne Projekt notwendigen Verfahren wie Grundeinlöse, Straßen- oder Wasserrecht kann es immer wieder zu Verzögerungen kommen - siehe Verkehrslösung Trautenfels. Aber mit der Vergabe an die Kärntner Massivbau geht es auch in Trautenfels ab 2019 richtig los.“
Umfahrung Liezen: Entscheidung folgt
Noch nicht im Maßnahmenpaket enthalten ist die Umfahrung Liezen. Die Stadtpolitik rund um Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner sieht sie skeptisch. Es wurde daher eine Studie zu den wirtschaftilchen Auswirkungen beauftragt, die demnächst vorliegen soll. „Diesbezüglich haben wir gemeinsam mit der Abteilung geplant, dass, wenn die Region dahintersteht, ab 2020 mit Variantenuntersuchungen begonnen wird. Derzeit werden die Kosten auf rund 36 Millionen Euro geschätzt“, so Lang.
Stärkere Kontrollen des Nachtfahrverbots
Aber nicht nur bauliche, sondern auch behördliche Maßnahmen sollen künftig für mehr Sicherheit auf der B 320 sorgen. „Wir schauen uns noch einmal ganz genau an, wie sich weitere Beschränkungen im Schwerverkehr auf die Qualität des Verkehrs auswirken würden. Ferner wird die Überwachung des geltenden Nachtfahrverbotes intensiviert. Da sind die zwei neuen Stellplätze in Liezen und Stainach äußerst hilfreich. Womöglich kommt in Haus noch einer dazu“, erklärt Bezirkshauptmann Dick.
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