Streit mit den Saudis
Abschied vom Ölkartell: Katar steigt aus OPEC aus
Katar wird zu Jahresbeginn 2019 die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit Sitz in Wien verlassen. Das kündigte Energieminister Saad Sherida al-Kaabi am Montag an. Katar habe die OPEC laut Medienberichten bereits über den Rückzug informiert. Dieser spiegle den Wunsch Katars wider, sich auf die Steigerung der Gasproduktion zu konzentrieren, zitierte Qatar Petroleum den Minister.
Katar ist einer der kleineren Ölproduzenten am Persischen Golf, zugleich aber der größte Lieferant für Flüssiggas (LNG) in der Welt. Das Land habe in den vergangenen Jahren unablässig an der Entwicklung einer Zukunftsstrategie gearbeitet, die auf Wachstum basiere.
Katar will Gasförderung erhöhen
Kaabi zufolge will Katar die Gasförderung bis spätestens 2024 von jährlich 77 Millionen Tonnen auf 110 Millionen Tonnen erhöhen. Das Gas stammt vom South-Pars-Feld vor der Küste des Emirats, dem größten Gasfeld der Welt. Katar teilt es sich mit dem Iran. Katar ist bereits jetzt der größte Flüssiggasproduzent der Welt. Das Golf-Emirat liefert dem Weltmarkt rund 30 Prozent der Gesamtmenge.
Streit mit Saudi-Arabien eskaliert
Saudi-Arabien sowie seine Verbündeten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten im vergangenen Jahr eine Blockade über Katar verhängt. Sie werfen dem Land die Förderung von Terrorismus vor sowie zu enge Kontakte zum schiitischen Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Beobachter sehen in der Blockade jedoch den Versuch, Katar auf die politische Linie Riads zu bringen.
Katar gehört wegen seiner Gasvorräte zu den reichsten Ländern der Welt. Seit Beginn der Blockade arbeitet das Emirat daran, seine Wirtschaft unabhängig von den Nachbarländern zu entwickeln.
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