Die US-Botschaft in Wien hat eine Sicherheitswarnung ausgegeben: Österreich sei während der Weihnachtszeit ein besonders heißes Pflaster. „Aufgrund der anhaltenden Bedrohungen durch internationale terroristische Organisationen und Einzelpersonen“ solle man wachsam sein, so die Behörde. Mutmaßliche Terroristen seien durch „extremistische Ideologien inspiriert“.
Die Botschaft warnt in ihrer Aussendung, dass Touristenorte, Einkaufszentren, Flughäfen, Clubs, Restaurants, Gotteshäuser sowie Verkehrsknotenpunkte, die besonders gern von westlichen Besuchern frequentiert werden, besonders gefährdet seien. Auch auf Twitter werden US-Bürger vor der Bedrohungslage in Österreich gewarnt.
Auch Maßnahmen, die man ergreifen sollte, werden angeführt: Man solle erhöhte Wachsamkeit bei Feiertagsfesten und -veranstaltungen, in Gotteshäusern und bei Menschenversammlungen walten lassen. Auch auf seine Umgebung und auf lokale Berichterstattung solle man achten, empfiehlt die Botschaft.
BVT: Erhöhte Aufmerksamkeit derzeit in ganz Europa
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) bemüht sich im Gespräch mit krone.at um Beruhigung: Es sei keine konkrete Terrorbedrohung bekannt, hieß es. Man stehe natürlich in Kontakt mit ausländischen Diensten, generell gebe es im Advent eine erhöhte Aufmerksamkeit in ganz Europa.
US-Botschafter: Keine konkrete Bedrohung
Auch US-Botschafter Trevor D. Traina erklärte gegenüber krone.at, dass es keine konkreten Hinweise auf eine Gefahrenlage gebe: „Das US State Department veröffentlicht routinemäßig Sicherheitswarnungen während der Feiertage für alle Länder Europas, einschließlich Österreichs.“ Laut dem Diplomaten gibt es keinen Grund für Panik: „Ich möchte allen versichern, dass sich diese Warnung nicht auf konkrete und zuverlässige Informationen über mögliche Bedrohungen bezieht, sondern nur zur Wachsamkeit während der Feiertage aufrufen soll. Ich wünsche Ihnen allen schöne Feiertage und ein gutes Neues Jahr!“
Sicherheitsvorkehrungen in Vorjahren verstärkt
Bereits 2015 herrschte erhöhte Alarmbereitschaft rund um die Weihnachtszeit: Vor drei Jahren gingen Hinweise auf mögliche Terroranschläge zum Jahreswechsel bei den Sicherheitsbehörden ein. Die Polizei erhöhte ihre Sicherheitsvorkehrungen, besonders was Feierlichkeiten und Massenveranstaltungen betrifft. Auch nach dem Blutbad auf einem Berliner Weihnachtsmarkt ein Jahr darauf, bei dem ein Lkw in eine Menschenmenge raste, war die Angst vor einem Anschlag auch auf heimischen Boden groß.
„Geschenkpoller“ gegen Terror
Doch die Hindernisse aus Beton vor den Eingängen, die vergangenes Jahr Weihnachtsmärkte in Wien schützen sollten, sorgten für Gespött. Diese wurden saisongerecht als gigantische Geschenkpäckchen getarnt.
Am Rathausplatz sollen seit Kurzem versenkbare Poller für mehr Sicherheit sorgen. Diese Maßnahme geriet allerdings auch unter Beschuss: Die FPÖ kritisierte, dass sogar Müllwagen durch die lückenhaften Konstruktionen passen.
Auf der Mariahilfer Straße will man aus dem Schutz gegen den Terror einen zweiten Nutzen ziehen. Stadtmöbel aus Beton sollen hier aufgestellt werden - so massiv gestaltet, dass sie auch Rammangriffe abwehren können.
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