Er ist 1,83 groß, hat gefälschte Bartstoppel und einen Oberkörper wie der junge Brad Pitt: Ein mit männlichen Geschlechtsmerkmalen ausgestatteter Roboter für Frauen ist seit einigen Monaten für rund 12.000 Dollar (rund 10.500 Euro) auf dem Markt und kann, dank künstlicher Intelligenz, sogar Gedichte vortragen.
Der lebensechte Sexroboter der US-Firma Realbotix trägt den Namen Henry und kann individuell an die Wünsche der Kundin angepasst werden. Dementsprechend gibt es unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten zum Körperbau sowie zu Haut- und Augenfarbe der Puppe. Auch 13 Arten von Schamhaaren sowie den „bionischen Penis“ können Nutzer selbst auswählen.
Speichert Vorlieben seiner Nutzer
Bevor es zur Sache geht, macht der lebensechte Silikon-Gigolo dank künstlicher Intelligenz sogar Komplimente und fragt nach dem Befinden - falls gewünscht, sogar in britischem Akzent. Zudem soll das Wunderwerk zeitgenössischer Robotertechnik die Vorlieben seiner Damen speichern, auf Kommandos hören und natürlich ausdauernd sein.
„Die Abwasch kann er nicht reparieren“
Bisher bot die Sexpuppenbranche zum größten Teil weibliche Puppen an. Dies ändert sich nun mit Henry. Vor allem für weibliche Kunden sei der sexuelle Aspekt aber oft nicht ausschlaggebend, so Firmenchef Matt McMullen. „Wir hatten viele Anfragen von Frauen, nicht nur bezüglich eines Sexpartners, sondern auch als Begleiter im Alltag. Ich sage dann immer: ‚Er kann dir zuhören und dich an Sachen erinnern. Doch er wird nicht in der Lage sein, den Müll zu entleeren oder die Abwasch zu reparieren.‘“ Für die Zukunft hofft McMullen, dass Henry eines Tages die „Hoffnungen und Ängste“ seiner Besitzer kennt und sich mit ihnen über ihre Erlebnisse unterhält. Inwiefern Männer den männlichen Sexroboter für gleichgeschlechtlichen Sex nutzen können, ist noch unklar.
Initiative gegen Sexroboter
Von Experten werden Sexroboter kritisch gesehen. So gibt es etwa die Initiative „Campaign Against Sex Robots“, die sich gegen die „brutale Entmenschlichung von Frauen“ wehrt. Ob männliche Sexroboter die Sorgen nun mindern, wird sich zeigen. David Levy, Experte für künstliche Intelligenz, hält Sex mit Robotern jedenfalls schon bald für eine gängige Praxis.
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