Im Ordinationszentrum der Privatklinik Döbling in Wien ist die erste Exoskelett-Therapie Österreichs aus der Taufe gehoben worden. Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit können ambulant und unterstützt von Physiotherapeuten gegen Muskelschwund und Knochenabbau antrainieren.
Das Exoskelett der US-Firma Ekso Bionics ist ein 27 Kilogramm schwerer batteriebetriebener bionischer „Anzug“. Seine Motoren bewegen die Beine und ergänzen oder ersetzen Muskelfunktionen. Dank der Hauptsponsoren - Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Saturn Österreich, Kapsch AG und Österreichische Lotterien - steht die Therapie seit Donnerstag zur Verfügung.
„Nun geht es darum, sie zu einem für alle leistbaren Preis anzubieten“, sagte Initiator Gregor Demblin. Der Unternehmensberater, seit einem Unfall selbst querschnittsgelähmt, brachte mit seiner Initiative tech2people das Exoskelett nach Wien. Insgesamt seien 300.000 Euro nötig, damit tech2people die Therapieeinheit zu einem Preis von 90 statt mehr als 200 Euro anbieten kann. Mehr als die Hälfte der Summe ist vorhanden.
Der querschnittsgelähmte Student Maximilian Pölzl nimmt bereits am Programm teil. „Ich merke, dass sich vor allem meine Ausdauer gebessert hat. Am Anfang konnte ich 2000 Schritte setzen, mittlerweile bereits 4000.“ Hilfreich sei die Therapie auch für Schlaganfallpatienten, die damit wieder gehen lernen können, sagte der Wiener Mediziner Siegfried Meryn.
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