Zwei Tage lang hatten AKH-Ärzte eine OP-Nadel im Oberbauch von Sonja B. (35) vergessen. Erst nach heftigen Schmerzen der Patientin erkannten die Wiener Mediziner, dass sie handeln mussten - die Frau wurde nochmals unter Narkose operiert, die Nadel gefunden und entfernt. In einer Stellungnahme bestätigt die AKH-Leitung den Vorfall: „Eine nochmalige Schulung des OP-Pflegepersonals wird folgen.“
„Meine Mandantin litt starke Schmerzen. Als sie aufgrund einer Gastroparese - einer Magenlähmung - erbrach und mit erhöhten Entzündungswerten auf der Notfallaufnahme des AKH erschien, wurde sie intraoperativ gastroskopiert. Dabei wurde jedoch eine OP-Nadel in ihrem Bauch vergessen“, berichtet der Wiener Anwalt Dieter Heck.
Der bekannte Jurist fordert für die AKH-Patientin Sonja B. jetzt Schadenersatz: „Die 35-jährige Frau musste zwei Tage später nochmals unter Narkose operiert werden, damit die Ärzte die im Bauch vergessene Nadel wieder entfernen konnten.“
„Der Fehler wurde sofort eingesehen“
Der Oberarzt der Abteilung meldete absolut korrekt den Vorfall samt Nadelbergung, die AKH-Führung ist nun im Gespräch mit der Rechtsvertretung der Patientin. Anwalt Heck zur „Krone“: „Der Fehler wurde offenbar sofort eingesehen, es wurde rasch reagiert.“
Jetzt werde er mit dem Spitalsbetreiber, dem Wiener Krankenanstaltenverbund, über eine Schadenersatz-Leistung sprechen: „Ich gehe aber davon aus, dass wir uns aufgrund dieser klaren Sachlage außergerichtlich zugunsten der Patientin einigen werden.“
In einem der „Krone“ vorliegenden Vorfallsprotokoll des AKH ist unter dem Titel „weiterführende Maßnahmen“ notiert: „Information der Pflegeleitung der OP-Gruppe 5 ist erfolgt. Eine nochmalige Schulung der OP-Pflege bezüglich der Nadelzählung wird erfolgen.“
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