Spitzenkandidat gekürt

EU-Wahl: Roter Kampf gegen Rechts

Ausland
07.12.2018 19:27

Während die Europäische Volkspartei im kalten Helsinki in den EU-Wahlkampf gestartet ist, bevorzugen Europas Sozialdemokraten das warme Lissabon. Nach einigen Turbulenzen um den Spitzenkandidaten küren die Roten nun Frans Timmermans zu ihrem Top-Mann. Mit dabei ist auch die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die Ausrichtung der Roten ist klar: der Kampf gegen Rechts.

Aus den Plänen von Ex-Kanzler Christian Kern, als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl anzutreten, wurde bekanntlich nichts – weder bei den Roten noch bei einer möglichen parteiunabhängigen Allianz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Christian Kern (Bild: APA/BKA/ANDY WENZEL)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Christian Kern

Bei den europäischen Sozialdemokraten war bereits die längste Zeit der Niederländer Frans Timmermans in Lauerstellung. Er machte jedoch stets klar, dass er nur antrete, wenn es keinen Gegenkandidaten gebe. Nachdem nun der Slowake Maros Sefcovic zurückgezogen hatte, war der Weg frei für Timmermans. Bei der Wahl im Mai 2019 geht es auch um den Posten des Kommissionspräsidenten. Jean-Claude Juncker hat bereits angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Wahrscheinlich, aber bei Weitem nicht fixiert ist, dass die stimmenstärkste Partei – und das wird wohl die Europäische Volkspartei sein – den Kommissionspräsident stellt.

Frans Timmermans ist derzeit noch der Stellvertreter von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Wird der Niederländer im kommenden Jahr die Nachfolge Junckers antreten? (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Frans Timmermans ist derzeit noch der Stellvertreter von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Wird der Niederländer im kommenden Jahr die Nachfolge Junckers antreten?

Rechte Parteien basteln an Wahlbündnis
Bei der vergangenen EU-Wahl 2014 kamen die Konservativen auf 221 Mandate, die Sozialdemokraten auf 191. Umfragen sagen beiden Verluste voraus, die Anti-Europäer hingegen scheinen im Aufwind. Genau das ist das nächste Fragezeichen: die tatsächlichen Chancen der Rechtsparteien. Diese basteln an einem Wahlbündnis mit Italiens Rechts-außen-Innenminister Matteo Salvini an der Spitze. Mit dabei wollen auch der Niederländer Geert Wilders, Frankreichs Marine Le Pen und die FPÖ sein.

Italiens Innenminister Matteo Salvini (Bild: APA/HANS PUNZ)
Italiens Innenminister Matteo Salvini

Rendi-Wagner: „Keine Trennung mehr“
Die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, auf deren Schultern nun die Hoffnungen der gebeutelten Roten liegen, startet mit ihrer ersten Auslandsreise in den EU-Wahlkampf. „Die Trennung von Europa und Innenpolitik gibt es schon längst nicht mehr.“ Und sie betont den Kampf gegen die Rechten: „Wir müssen die soziale Säule stärken.“

Doris Vettermann, Kronen Zeitung/krone.at

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt